Manche interessiert Kaffee nicht die Bohne, doch die meisten Menschen kommen ohne das heiße schwarze Getränk morgens nicht in die Gänge. Und andere wiederum zelebrieren die Zubereitung des Kaffees regelrecht und genießen ihn dadurch um so mehr: sie gehören der Slow Coffee Bewegung an. Ein neuer Trend greift um sich.
Slow Coffee Movement – ein Trend mit Kultpotential?
Die Gegner des Fast Food haben sich bereits Ende der 80er Jahre in der Slow Food Bewegung zusammengeschlossen. Seither finden sie immer mehr Anhänger, die dem Verlust der Vielfalt der Nahrung, der Esskultur und des Geschmacks in unserer Gesellschaft nachtrauern. Ableger dieser Bewegung ist Slow Coffee Movement. Immer mehr Kaffeeliebhaber besitzen bereits Profigeräte, zum Beispiel von Kaffee Partner, um das Beste aus der Bohne zu holen. Genießer des heißen schwarzen Getränks suchen jedoch noch mehr: den ursprünglichen und wahren Kaffee von Hand gebrüht. Sie schwören dem regelmäßigen Konsum vom „Coffee to Go“ ab und bereiten die tiefschwarze Flüssigkeit so oft wie möglich nach Slow Coffee Attitüde zu.
Geheimzutat: Zeit
Kenner der Szene wissen, es braucht spezielles Equipment, bevor man dem Genuss fröhnen kann. Doch bei Slow Coffee Movement ist wohl der Weg bereits ein Großteil des Ziels. Krüge, Wasserkocher, Karaffen, Dripper und so weiter sind fester Bestandteil des Zeremoniells, genannt Pour Over Brewing. Einfluss auf den Kaffee nehmen sowohl das Wasser, die Bewegung der Flüssigkeit, die Temperatur und die Verweildauer des Kaffeepulvers im heißen Wasser. Nix mit raschem Koffeinkick – Zeit ist die geheime Zutat eines guten Kaffees. Das Pulver wird nach Möglichkeit so fein aufgemahlen wie nur möglich. Bevor das heiße Wasser jedoch das Pulver überhaupt berührt, muss der Filter vorgebrüht werden. Ein Teil des späteren Aufgusses wird durch den Filter gelassen, um ihm den Papiergeschmack zu nehmen und eventuelle lose Papierfasern zu binden. Gleichzeitig wärmt das heiße Wasser die Tasse aus Porzellan oder Keramik vor, denn Papp- oder Plastikbecher sind den Anhängern der Slow Coffee Bewegung ein Graus.
Mehr als nur Kaffeegenuss
Slow Coffee Begeisterte schätzen an der Bewegung nicht nur die Vielfalt des Geschmacks und das Filtern per Hand. Als Ableger der Slow Food Bewegung denkt die Szene über den Rand der Kaffeetasse hinaus. Die Bohnen sollen möglichst aus nachhaltiger Landwirtschaft stammen, die Produktionsmethoden sollen ebenfalls nachhaltig und fair erfolgen. Da hierzulande der Zugriff auf regionale Kaffeebohnen leider nicht möglich ist, setzen die „Hobby Barista“ auf zertifizierte Anbaugebiete und Sortenreinheit. Es ist schwerlich zu verkennen, dass Slow Coffee mehr als nur ein neuer Trend ist: es ist eine Lebenseinstellung.
Fazit: Der schnelle Kaffee zwischendurch wird uns auch weiterhin täglich begleiten. Doch ab und zu scheint der neue Trend des Slow Coffee Movements tatsächlich eine sehr gute Alternative zu sein. Die Idee dahinter: Faire Ausgangsprodukte, das Besinnen auf die Ursprünge der Kaffeebohne sowie das Genießen der Zubereitung des aromatischen Heißgetränks machen den morgendlichen Kaffee zu etwas ganz besonderem.