Wer unter ausgeprägter Zahnarztangst leidet, scheut jeden Besuch beim Dentisten. Termine zur Kontrolle sind schon schwierig, aufwendige Behandlungen oft nahezu unmöglich. Das Problem ist meist eine Kombination aus schlechten Erfahrungen und früheren, sehr schmerzhaften Aktionen. Gute Vorsätze und mentales Training helfen nur selten. Dazu kommt, dass bei Menschen, die den Zahnarzttermin immer wieder aufschieben, häufig größerer Schäden im Gebiss zu finden sind. Damit sich der Zustand der Zähne nicht weiter verschlechtert und dringend nötige Behandlungen durchgeführt werden können, bieten erfahrene Zahnärzte die Behandlung unter Vollnarkose an.
Symptome und Ursachen der Zahnarztangst
Die Angst vor dem Zahnarztbesuch und der Behandlung äußert sich auf verschiedene Art und Weise. Untersuchungen haben ergeben, dass rund Dreiviertel aller Patienten ein ungutes Gefühl verspüren. Feuchte Hände und Herzklopfen gehören zu den eher harmlosen Symptomen, die ein verantwortungsvoller Zahnarzt aber trotzdem ernst nehmen sollte. Ist die Angst ausgeprägter, kann es zu heftigen Reaktionen kommen. Starkes Schwitzen, ein Engegefühl in der Brust, Schwankungen beim Blutdruck und Herzrasen sind Anzeichen, dass Sie unter einer starken Zahnarztphobie leiden. Der „Fluchtreflex“ kann dazu führen, dass Sie bereits vereinbarte Termine wieder absagen oder sogar die Praxis im letzten Moment verlassen. Was Ihnen hilft: Der Zahnarzt weiß um Ihre Ängste, er kennt die Anzeichen und ist in der Lage, Ihnen einen sinnvollen Weg anzubieten. Wenn es wegen des Termins und der anstehenden Behandlung zu Panikattacken kommt, muss gehandelt werden. Nicht mit „Zähne zusammenbeißen und durch“, sondern mit Verständnis und Vertrauen.
Die Ursachen lassen sich oft bis in die Kindheit zurückverfolgen. Vielleicht war ein wenig einfühlsamer Zahnarzt am Werk, vielleicht haben Sie Behandlungen über sich ergehen lassen, die mit starken Schmerzen verbunden waren. Eine rechtzeitig verabreichte Betäubungsspritze wurde nicht gesetzt. Mangelnde Aufklärung, was genau gemacht wird, kann ebenfalls zu einem Vertrauensverlust führen. Zudem empfinden viele Patienten einen Kontrollverlust. Sie fühlen sich hilflos ausgeliefert. Die typische Atmosphäre in einer Zahnartzpraxis – denken Sie beispielsweise an Geräusche und Gerüche – können die Zahnarztangst ebenfalls verstärken. Wie stark Ihre Zahnarztphobie ist, können Sie mit dem Test von Sensitive Dentists testen.
Wann ist die Vollnarkose sinnvoll?
Leichtere Symptome lassen sich mit einer einfühlsamen Behandlung reduzieren. Ihr Zahnarzt legt vor allem großen Wert auf eine schmerzfreie Behandlung. So kann eine lokale Betäubung bereits dazu führen, dass Sie sich entspannen. Die Vollnarkose ist für diejenigen Patienten hilfreich, die im wachen Zustand eine längere Behandlung nicht gut aushalten. Das ist zum Beispiel bei einer größeren Sanierung der Fall oder wenn eine Behandlung über mehrere Stunden erforderlich ist. Sie können mehrere Zähne an einem einzigen Termin erfolgreich behandeln lassen. Während der Narkose schlafen Sie und bekommen nichts mit. Wenn Sie wiedererwachen, ist die Behandlung vorbei. Eventuelle Nachwirkungen lassen sich mit Schmerzmitteln gut bekämpfen.
Patienten, die motorisch instabil sind oder ein ein dementsprechendes Handicap aufweisen, sind mit der Narkosebehandlung gut beraten. Für Menschen, die unter einem starken Würge- und Abwehrreflex im Mund- und Rachenbereich leiden, ist die Vollnarkose ebenfalls sinnvoll. Des Weiteren ist die Narkosebehandlung ratsam, wenn die lokale Betäubung nicht ausreicht.
Sie haben folgende Vorteile:
– Die eigentliche Behandlung verläuft absolut schmerzfrei.
– Sie können umfangreiche Aktionen an einem einzigen Termin durchführen lassen.
– Oft führt die neue Erfahrung dazu, dass Sie Ihre Zahnarztangst reduzieren oder sogar ganz abbauen können.
Unter welchen Umständen rät der Zahnarzt von einer Vollnarkose ab?
Jede Vollnarkose birgt (geringe) Risiken. Ihr Zahnarzt empfiehlt die Vollnarkose nur, wenn Sie ein einem guten Gesundheitszustand sind. In einem ausführlichen Vorgespräch werden Sie über die möglichen Risiken und den genauen Ablauf aufgeklärt. Sie informieren Ihren Arzt über Vorerkrankungen, aktuelle Beschwerden und über die Medikamente, die Sie dauerhaft einnehmen. Falls die Vollnarkose nicht infrage kommt, gibt es die Möglichkeit einer Behandlung im Dämmerschlaf oder unter Hypnose.
Die Voruntersuchung und die Narkose werden von einem speziell ausgebildeten Narkosearzt durchgeführt. Der Zahnarzt kann sich ganz auf die Behandlung konzentrieren, der Anästhesist überwacht die Narkose. Ihre Vitalfunktionen werden laufend überprüft. Nach der Behandlung bleiben Sie noch eine Weile zur Beobachtung in der Praxis.
Besprechen Sie in jedem Fall Ihre Ängste und Sorgen mit Ihrem Zahnarzt. Sie müssen keine Schmerzen ertragen, Ihre Zahnarztangst nimmt der Zahnarzt ernst. Vertrauen Sie auf eine Lösung, mit der Sie das Problem Zahnarztangst in den Griff bekommen.