In Gedanken versunken, ob man auch an den Einkaufszettel gedacht hat zieht man die Tür hinter sich zu. Doch das ungute Gefühl der Unsicherheit macht sich schnell breit. Wo war gleich mein Schlüssel? Auch nach panischem und verzweifeltem Suchen wird vielen schnell klar: der Schlüssel steckt innen und ich bin hier draußen. In einer solchen Notsituation sind Ruhe und Besonnenheit eine wertvolle Hilfe.
In der Ruhe liegt die Kraft
Der Schreck sitzt tief, wenn man hinter sich das „Rumms“ der Türe hört. Ein Windzug, ein unachtsamer Moment oder einfach nur das Handy am Ohr – und schon ist es geschehen. Wer sich ausgesperrt hat, gerät schnell unter Druck und wird hektisch. Doch dieses übereilte Handeln kann mitunter für die Betroffenen zum Verhängnis werden. Zunächst einmal sollte jeder, der sich ausgesperrt hat, einen kühlen Kopf bewahren und die Gedanken sammeln. Ein netter Nachbar wird sicher helfen und ein Telefon, die gelben Seiten oder das Internet zur Verfügung stellen. Um wieder in seine eigenen vier Wände zu kommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Ein Fachmann öffnet eine zugefallene Tür binnen Sekunden
Im Netz kursieren zahlreiche Anleitungen, wie eine zugefallene Tür wieder geöffnet werden kann. Doch steht man nur in Hausschuhen, der Trainingshose und einem geleerten Mülleimer vor der verschlossenen Wohnungstür, gestaltet sich eine solche Aktion oft schwierig. Meist ist dann ein Schlüsseldienst die einfachste Lösung. Den Ort und das Wort Schlüsseldienst in die Suchmaschine eingegeben, zum Beispiel „Frankfurt Schlüsseldienst“, bringt bereits mehrere erfolgsversprechende Ergebnisse. Doch Vorsicht: nicht jeder Schlüsseldienst arbeitet verbraucherfreundlich. Bevor der Auftrag für eine Türöffnung an einen Experten geht, gilt es einiges zu beachten.
Den Schlüsseldienst mit Bedacht wählen
Nicht immer ist der erstbeste Schlüsseldienst auch der richtige. Immer wieder schädigen schwarze Schafe den Ruf seriöser, örtlicher Unternehmen, welche kompetent und zuverlässig arbeiten. Achten Sie bei der Wahl eines Schlüsseldienstes auf die Telefonnummer. Vorwahlen wie 0900 oder ein AAA vor dem Namen verheißen nichts Gutes. Oft wird dann kostenpflichtig in einer Zentrale irgendwo in Deutschland der Anruf angenommen und ein weit entfernter Schlüsseldienst beauftragt. Die Kosten steigen schnell in ungeahnte Höhen. Im Idealfall haben Sie bereits im Voraus für den Fall der Fälle die Nummer seriöser Schlüsseldienste außerhalb der Wohnung in Reichweite hinterlegt, zum Beispiel im Handy gespeichert, hinter dem Klingelschild, unter der Fußmatte oder in Form eines kleinen Zettels oben auf der Türzarge der Wohnungstür. Getreu dem Motto: „hinterher ist man immer schlauer“, kann jedoch nicht jeder darauf zurückgreifen. Auskunft über seriöse Schlüsseldienste gibt auch die Polizei oder die Verbraucherzentrale vor Ort.
Vorher einen Festpreis vereinbaren
Um nicht später vom Wucher böse überrascht zu werden, ist eine Festpreisvereinbarung inklusive Anfahrtsgebühren am Telefon der sprichwörtliche Schlüssel zum Erfolg. Schildern Sie dem Schlüsseldienst, was genau geschehen ist, so kann der Experte das passende Werkzeug gleich mitbringen. Zum Beispiel: die Tür ist zugefallen, der Schlüssel abgebrochen, ein Schlüssel steckt innen usw. Vereinbaren Sie außerdem, dass Sie nur die Türöffnung beauftragen. Muss ein Zylinder ersetzt werden oder fallen anderweitige Reparaturen an, kassieren manche Schlüsseldienste an dieser Stelle hohe Summen für den Ersatz. Sind Sie damit nicht einverstanden, ist der Auftrag mit der Türöffnung abgeschlossen. Die Verbraucherzentralen weisen darauf hin, dass zu normalen Tageszeiten die Kosten für die Öffnung einer zugefallenen Tür in der Regel die 100 € nicht überschreiten. Zulässig sind jedoch Nachtzuschläge, Sonn- und Feiertagsgebühren oder Zusatzkosten für die Anfahrt außerhalb der Geschäftszeiten. Ein Zuschlag von insgesamt 100 % ist da durchaus gesetzlich legitim.
Nicht vom Schlüsseldienst unter Druck setzen lassen
Hat ein Windzug die Tür nur ins Schloss gedrückt und der Schlüsseldienst möchte die Tür gewaltsam öffnen bzw. den Zylinder aufbohren, können Sie trotz telefonischer Auftragserteilung den Schlüsseldienst wieder wegschicken. Droht Ihnen der Fachmann sogar, handelt es sich um eine Nötigung, welche Sie zur Anzeige bringen können. Notieren Sie sich in einem solchen Fall die Kontaktdaten des Schlüsseldienstes und suchen Sie nach Zeugen, die das Geschehene bestätigen können.
„Nur Bares ist Wahres?“ – nicht beim Schlüsseldienst
Lassen Sie sich keinesfalls drängen, die Rechnung für die Türöffnung unbedingt bar oder gar ohne Rechnung zu begleichen. Auch die Fahrt zum nächsten Automaten durch den Schlüsseldienst ist überflüssig. Seriöse Unternehmen stellen ordentliche Rechnungen aus, die detailliert die Einzelposten für Stundensatz, Anfahrt, Arbeitszeit, Material und Fahrtkosten aufschlüsseln. Außerdem prüft ein seriöser Schlüsseldienst ihre Identität, um nicht Einbrechern „Tür und Tor“ zu öffnen. Durch das Kontrollieren des Ausweises bzw. des Führerscheins kann sichergestellt werden, dass die Auftraggeber auch wirklich hinter der zugefallenen Tür zu Hause sind.
Einen Schlüssel deponieren
Am Einfachsten lässt sich das Problem „Ausgesperrt- was nun?“ lösen, indem man einen zweiten Wohnungsschlüssel bei einem netten und zuverlässigen Nachbarn deponiert. Mitunter ist auch die Hausverwaltung in der Nähe, Verwandte oder Freunde – auch sie eignen sich, um einen Schlüssel sicher zu verwahren. Der Zweitschlüssel unter der Fußmatte oder hinter Namensschild indes, machen den Weg für Einbrecher frei.
Fazit: Ein Schlüsseldienst ist meist der einfachste Weg, wieder in die Wohnung zu gelangen. Vereinbaren Sie im Voraus immer einen Festpreis inklusive Anfahrt für die reine Türöffnung. Achten Sie darauf, dass der Schlüsseldienst die Tür nicht gewaltsam öffnet, wenn diese nur ins Schloss gefallen ist. Deponieren Sie zur Sicherheit besser die Telefonnummer eines seriösen Schlüsseldienstes nahe der Wohnung bzw. einen Zweitschlüssel beim Nachbarn.