Nicht das Gesagte bleibt im Kopf sondern vielmehr, wie es gesagt wird. Auf den Inhalt des Gesagten kommt es viel weniger an, als die meisten Menschen glauben. Wichtiger ist der Klang der Stimme, der kraftvoll und überzeugend sein kann – oder zurückhaltend und unsicher. Die Stimme lässt sich mit einem speziellen Training jedoch verändern.
Die Stimme transportiert Gefühle und Befindlichkeiten
Die Stimme ist die ganz persönliche Visitenkarte eines jeden Menschen. Da jeder eine andere Stimme hat, ist sie ein eindeutiges Erkennungsmerkmal. Zudem transportiert die Stimme unsere Persönlichkeit, ob gut gelaunt und voller Energie oder niedergeschlagen und kraftlos: Mit der Stimme bekommen wir einen Zugang zu den Gefühlen unseres Gegenübers, sogar, ob uns jemand sympathisch erscheint oder nicht, entscheiden wir unter anderem am Klang der Stimme.
Dadurch hat die Stimme eine große Macht, denn sie verrät Gefühle, die gar nicht nach außen dringen sollen. Wer beispielsweise desinteressiert ist, spricht mit einer flachen und monotonen Stimme, bei einer traurigen Person klingt die Stimme tiefer und undeutlich. Eine Stimme die brüchig erscheint, wirkt auf das Gegenüber zweifelnd und unsicher. All diese Beispiele zeigen, dass Erfolg oder Misserfolg, Sympathie oder Ablehnung von der Stimme stark beeinflusst werden.
Was die Stimme alles über den Menschen verrät, wird derzeit noch erforscht. Klar ist jedoch schon jetzt, dass die Stimme unterbewusst viel intensiver wahrgenommen wird als vermutet. Ein Vortrag, mit kraftvoller Stimme gehalten, aber mit nur mittelmäßigen Inhalt ist meist überzeugender als ein Vortrag mit sehr gutem Inhalt aber einer leisen und zögerlichen Vortragsstimme. Gerade Menschen, die berufsbedingt viel sprechen müssen, kennen das Problem. Vor allem, wenn die Stimme wegen der ständigen Überlastung heiser wird, kann sich das auf die Außenwirkung niederschlagen. Neben dem Schonen der Stimme kann das das Lutschen von befeuchtenden Halstabletten die Beschwerden lindern.
Stimmtraining: Kann ich meine Stimme bewusst verändern?
Ein Problem ist, dass unsere eigene Stimme in unseren Ohren ganz anders klingt wie in den Ohren Außenstehender. Deswegen erscheint uns unsere Stimme auch so fremd, wenn wir Aufnahmen von uns anhören. Aufnahmen bieten aber auch die Chance zu erkennen, wie unsere Stimme für andere klingt: ist sie eher piepsig oder nuschelt man die Worte vielleicht in sich hinein? Auf folgende Dinge kann man achten und sie bewusst durch ein Stimmtraining verbessern:
Artikulation: Die präzise Aussprache der einzelnen Laute ist wichtig, um gut verstanden zu werden. Wenn wir jedoch zu schnell sprechen, fällt die Artikulation unter den Tisch. Ein bewusstes und verlangsamtes Aussprechen einzelner Silben kann helfen. Aber Vorsicht: zu langsames und überdeutliches Sprechen wirkt wiederum unnatürlich.
Stimmklang: Gerade Frauen haben oft ein Problem mit einer hohen Stimme, so dass nicht die gewünschte Durchsetzungskraft entsteht. Helfen kann es hier, während des Sprechens durch ein kräftiges Ausatmen der Stimme mehr Volumen zu verleihen.
Modulation: Manchen fehlt in ihrer Stimme die Lebendigkeit. Sie sprechen monoton und klingen dadurch schnell gelangweilt. Lautstärke, Höhe und Tempo können variiert werden um abwechslungsreicher zu klingen, genauso wie mit dem bewussten Setzen von Pausen.
Der Grad ist beim Stimmtraining allerdings schmal, denn schnell kann die Sprechweise künstlich erscheinen. Frauen, die kraftvoller klingen wollen, können zum Beispiel zu laut sprechen, was wiederum als zu dominant wahrgenommen wird. Wenn Sie Ihre Stimme professionell verändern wollen, sollten Sie daher einen Stimmtrainer aufsuchen.