In vielen Berufsbereichen sind Arbeitsschuhe gesetzlich verpflichtend zu tragen und sind Teil der Persönlichen Schutzausrüstung, die der Sicherheit am Arbeitsplatz dient. Grundsätzlich sollen die Schuhe folgende Risiken für die Füße mindern:
- Quetschungen der Füße
- Mechanische Einwirkungen
- Elektrostatische Aufladung und elektrische Einwirkung
- Thermische Einflüsse
- Chemische Einflüsse
Die Sicherheitsschuhe müssen der Europäischen Norm EN ISO 20345:2004 entsprechen und werden je nach ihren Eigenschaften in unterschiedliche Sicherheitsklassen unterteilt, die dank einem genormten Code leicht erkennbar sind und auch in den Sicherheitsvorschriften der Berufsgenossenschaften zu finden sind.
Die Sicherheitsklassen starten mit der SB Klasse, bei der nur Zehenkappen vorgesehen sind. Bei der Klasse S1 ist der Fersenbereich zusätzlich geschlossen und die Schuhe sind antistatisch. In der Sicherheitsklasse S1P bieten die Schuhe darüber hinaus eine Durchtrittssicherheit der profilierten Sohle. Die Sicherheitsklasse S2 zeichnet sich neben der Zehenklappe und dem geschlossenen Fersenbereich noch durch eine Wasserdichtigkeit für 60 Minuten aus. Die Klasse S3 vereinigt alle Sicherheitsklassen und ist darüber hinaus säurebeständig. Die Klassen S4 und S5 vereinigen die vorherigen Sicherheitsklassen als Stiefel.
Der Arbeitgeber muss in der Regel eine Risikobewertung für die Tätigkeiten in seinen Arbeitsbereichen vornehmen und die Gefährdungen ermitteln, so dass die erforderlichen Schutzklassen erkennbar sind.
- Prinzipiell kann man sagen, dass die Schutzklasse S1 unter anderem für folgende Berufe notwendig ist: Baggerfahrer, Baumarktmitarbeiter, Mitarbeiter für Beladetätigkeiten, Berufskraftfahrer, Mitarbeiter im Einzelhandel, Elektriker, Gabelstablerfahrer, Handwerker, Hausmeister, Heizungsbauer, Hubwagenfahrer, Industriemechaniker, KFZ-Mechaniker, KFZ-Mechatroniker, Küchenbauer, Lagerist, Lichttechniker, Maler und Lackierer, Maschinenbau, Schreiner, Staplerfahrer, Stukkateur, Werkstatt und Zimmermann.
- Die Sicherheitsklasse S1P kann bei folgenden Berufen erforderlich sein: Elektriker, Handwerker, Heizungsbauer, Lagerist, Lichttechniker und Zimmermann.
- S2 ist für Handwerker und Metallbauer empfohlen.
- S3 benötigen häufig Baggerfahrer, Bauarbeiter, Dachdecker, Fliesenleger, Gärtner, Glaser, Handwerker, Installateur, Instandhaltung, Arbeiten mit der Kettensäge, Landwirte, Metallbauer, Rettungsdienst, Stukkateur, Trockenbauer, Waldarbeiter.
Die Auflistung macht ersichtlich, dass Sicherheitsschuhe in einer Vielzahl von Berufen erforderlich sind. Man sollte beim Kauf von Arbeitsschuhen aber unbedingt auf Qualität achten, da diese den überwiegenden Teil des Tages getragen werden müssen. Die Passform und Schuhform ist daher absolut entscheidend. Zudem muss das Gewicht angenehm am Fuß zu tragen sein und die Verschlussart sollte dem Gebrauch entsprechen. Sicherheitsschuhe müssen unbedingt mit dem CE-Prüfzeichen versehen sein. Heute gibt es eine große Auswahl auf dem Markt – sowohl im Laden vor Ort, als auch in diversen Online-Shops für Sicherheitsschuhe. Die Schuhe verbinden heute in der Regel hohe Qualität mit zuverlässigem Schutz und hohem Tragekomfort verfügbar in allen modischen und/oder sportlichen Designs. Ob Sneaker, Sandalen oder Stiefel – die Auswahl ist riesig, selbstverständlich auch im Damenbereich.
In den Berufsgruppen, in denen Arbeitsschuhe zu tragen sind, ist der Arbeitgeber zu einer Kostenbeteiligung verpflichtet. Höhe und Intervalle der Zahlung können die Arbeitgeber allerdings individuell regeln, so dass hier keine Pauschalbeträge genannt werden können. Wir empfehlen das persönliche Gespräch mit dem Arbeitgeber, da der Bedarf spezieller, teils orthopädischer Arbeitsschuhe individuell ist und der Kostenaufwand daher für jeden Mitarbeiter unterschiedlich ausfallen kann.