Wer kennt es nicht dieses Szenario – Sonntag Nachmittag, der Besuch klingelt demnächst an der Türe. Mama entsorgt noch schnell die Mittagsreste und hastig das ein oder andere Häufchen aus dem Katzenklo. Der Jüngste lässt das komplett abgerollte Klopapier kurzerhand im Lokus verschwinden, noch ehe der Göttergatte – im richtigen Moment – eine wichtige Sitzung einberäumt.
Resultat: Das Klo ist verstopft! Was nun?
Chemie schadet der Umwelt
Erwiesenermaßen ruft der kombinierte Einsatz von Abflussreiniger und mechanischem Reinigungsgerät ein gutes bis sehr gutes Ergebnis hervor. Unabhängig davon, dass Chemikalien nur dann eingesetzt werden sollten, falls es sonst keine Alternative gibt, ist diese Methode auch etwas zeitaufwendiger als altbewährte Hausmittel.
Tipps und Tricks zum „Durchpusten“ der Toilette:
- Der Pümpel – Die wohl die klassischste Variante, einem blockierten stillen Örtchen beizukommen. Oberhalb des Ablaufrohres vakuumdicht angesetzt, erzeugt dieser Gummistopfen durch Drück- und Saugbewegungen Unterdruck, welcher den Pfropfen (etwa aus Kot und Toilettenpapier) allmählich löst und wieder in Bewegung versetzt.
- Drahtspirale aus dem Baumarkt – Ist die Toilette verstopft, löst dieses einfache Hilfsmittel durch Gegenhalten und gleichzeitiges Kurbeln die unfreiwillige Abdichtung. Im „Dickicht“ entstehen quasi kleinere Öffnungen, welche im Zusammenspiel von mechanischem Reiz und Wasserdurchfluss das Ganze mit der Zeit auflösen helfen.
- Wasserdruck – Diese Methode hat sich als Erste Hilfe für ein verdichtetes Rohr bewährt, insofern der Pfropfen aus annährend weicher Materie (wie Kot und wenig Toilettenpapier) besteht. Wird die Schüssel randvoll mit Wasser befüllt, so übt das Wasser einen derartigen Druck aus, dass das Hindernis an Schwachstellen aufgebrochen und aus dem WC gedrückt wird. Dies funktioniert allerdings nicht bei verhakten Gegenständen, Damenbinden und dergleichen.
- Lange Gummihandschuhe – So manchem Anwender kostet es Überwindung, mit den Händen in die Toilette zu greifen. Um Kontamination zu vermeiden, sollten die Handschuhe lang genug sein (etwa bis Ellenbogen), um das Eindringen von Schmutzwasser zu vermeiden. Mit der behandschuhten Hand wird nun versucht, das Hindernis zu lockern und falls nötig herauszuziehen (z.B. Kinderspielzeug, Halterungen von Toilettensteinen etc.)
- Plastikbeutel – Er ist eine echte Alternative zum Gummihandschuh. Eine Mülltüte ist beispielsweise lang genug um kontaminiertes Wasser am Einlaufen zu hindern, stets griffbereit und kann nach dem zweckentfremdeten Einsatz einfach entsorgt werden. Die Funktion ist allerdings die gleiche.
- Klempnerkugel – Diese praktische und zeitsparende Variante wird (mit etwas anderem Material) auch von Fachleuten angewandt. Um die mit einem Gummihandschuh oder Plastikbeutel geschützte Hand wird ein Putzlappen oder altes Tuch gewickelt, mit welcher die Toilette durchgestoßen wird. Hierbei wird die Druck-Sog-Wirkung vom Gummipümpel mit dem mechanischen Anstoßen der Verstopfungsursache kombiniert.
Ungewollte Abdichtung vermeiden
Ist der Lokus erst einmal verstopft, bedarf es unangenehmer Maßnahmen, dieses Missgeschick wieder zu beseitigen.
Daher sollte man diesem Zustand durch wenige zu beachtende Regeln einfach vorbeugen:
- Damenbinden und Tampons gehören in den Mülleimer
- Baby-Feuchttücher dürfen nicht ins Klo
- Bei sehr großen Geschäften oder festem Stuhlgang evtl. vor dem Reinigen Zwischenspülen
- Nicht zu viel oder zu dickes Toilettenpapier verwenden
- Keine Gegenstände oder Essensreste hinunterspülen
- Vorsicht mit der Toilettenbürste bei WC-Steinen, Erfrischungsbehältern und Co
- Katzenstreu gehört nicht ins WC
Hilfe eilt zur Stelle
Falls alle Tipps nicht bringen, oder es keine Möglichkeit zur eigenen Überwindung gibt, sind Installateure rund um die Uhr zur Stelle. Der Notfallservice spät abends sowie an Sonn- und Feiertagen kostet allerdings extra: Notfallaufpreis plus Anfahrt.
Sollten derartige Verstopfungsprobleme häufiger auftreten, muss die Toilette unbedingt fachmännisch von alten Verkrustungen oder Kalkablagerungen gereinigt werden. Helfen hierbei altbewährte Rohrreinigungsmittel nicht, bedarf es einen Fachmann, um wieder für guten Durchfluss zu sorgen.
Sicherheit steht an erster Stelle
Welches Hausmittel zur Rohreinigung auch immer angewandt wird, die Augen sollten unbedingt vor kontaminierten Spritzern geschützt werden. Falls dir das dennoch passiert, kann eine sofortige Spülung mit Wasser Abhilfe schaffen. Wurden vorher jedoch chemische Reinigungsmittel eingesetzt, suche nach der ersten Spülung unbedingt einen Augenarzt auf, um Komplikationen zu vermeiden.
Falls das Klo mal verstopft ist, hilft die Saugglocke auf jeden Fall weiter. Sie ist sehr praktisch und vor allem günstig.