In Großstädten wie Berlin wird es für junge Erwachsene immer schwerer mit der Entwicklung der Mieten standzuhalten. Nach dem Studium oder zum Ansparen von Eigenkapital wieder mit den Eltern zusammenzuleben ist nicht selten zu beobachten. Haben Sie sich zum Wohnungswechsel zurück ins Elternhaus entschlossen, finden Sie in diesem Ratgeber einige Tipps für ein harmonisches Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach.
Vereinbarungen sollten vor dem Einzug getroffen werden
Gelingt es in Berlin trotz zahlreichen Kompromissen keine adäquate Wohnung zu finden, steht auch der Wohnungswechsel zurück zu den Eltern zur Auswahl. Stellt das Elternhaus aktuell die beste Option dar, ist es schon im Vorfeld wichtig sich über den bevorstehenden Umzug auszutauschen. Treffen mehrere Generationen aufeinander, gilt dies nicht selten auch für die vorhandenen Erwartungshaltungen. Vielfach ist es hilfreich schriftlich festzuhalten, welche Erwartungen beide Seiten mit dem Einzug eines erwachsenen Kindes in die Wohnung der Eltern verbinden.
Ist Ihr Verhältnis zu Mutter und Vater gut, dürften viele Punkte, die sich auf der Liste der zukünftigen Mitbewohner befinden, nicht wirklich eine Überraschung darstellen. Getroffene Vereinbarungen zur Dauer des Zusammenlebens, der Aufteilung des Haushalts oder auch der Empfang von Besuch sollte schriftlich festgehalten werden, um Klarheit zu schaffen. Im späteren Zusammenleben nach dem Umzug ist es ansonsten schwer sich auf eine mündliche Vereinbarung zu berufen.
Einige Häuser bieten sich auch für eine räumliche Trennung an
In Berlin gibt es tausende von Einfamilienhäusern, deren Potenzial an Wohnraum noch ausbaufähig ist. Zeichnet sich ab, dass der Wohnungswechsel ins Elternhaus nicht nur von kurzer Dauer sein soll, ist es hilfreich auch diese Optionen zu thematisieren. Eignet sich der Keller oder der Dachboden zum wohnlichen Ausbau, bietet es sich an, dort eine abgeschlossene Einliegerwohnung entstehen zu lassen. Haben sich Ihre Eltern bereits an das leere Nest gewöhnt und auch Sie genießen Ihre Freiheit, bleiben diese Gewohnheiten auch nach dem Umzug erhalten. Der wohnliche Ausbau dieser Bereiche stellt zudem eine Wertsteigerung der Immobilie dar. Ziehen Sie in einigen Jahren einen erneuten Umzug in Erwägung, eignet sich die abgeschlossene Wohnung zur Vermietung oder dem Einzug älterer Verwandte, die nicht länger alleine leben können.
Ein Einzug ins Elternhaus bringt auch finanzielle Verpflichtungen mit sich
Führt Sie der Wohnungswechsel aus finanziellen Gründen zurück ins Elternhaus, bieten viele Mütter und Väter zunächst an, auf Miete oder weitere Zahlungen zu verzichten. Im Laufe des Zusammenlebens kann dieser Punkt für Konflikte sorgen. Zusätzlich entstehende Kosten für Strom, Heizkosten oder Lebensmittel machen sich auch im Budget der Eltern bemerkbar. Um diesen Konflikten vorzubeugen, sollten Sie von sich aus die Zahlung einer monatlichen Pauschale anbieten. Dadurch entstehen den Eltern keine Mehrkosten und in Berlin sparen Sie im Vergleich zur Miete einer Wohnung schnell mehrere hundert Euro pro Monat ein. Die Höhe des Betrags sollten Sie ebenso wie die übrigen Vereinbarungen schriftlich festhalten.
Eltern und erwachsene Kinder sollten sich auf Augenhöhe begegnen
Vertraute Rollen sind nur schwer abzulegen. In der Anfangsphase nach dem Wohnungswechsel ist es daher ganz natürlich von den Eltern aufgefordert zu werden die Wohnung oder das Zimmer aufzuräumen. Die ursprüngliche Vertrautheit miteinander kann Ihnen helfen, diese Themen offen zur Sprache zu bringen und sich mehr als Erwachsener in der Eltern-Kind-Beziehung zu positionieren. Der Umzug nach Berlin bietet somit ebenfalls die Gelegenheit sich neu kennenzulernen. Auf dieser Basis gelingt es Gemeinsamkeiten zu entdecken oder die Grenzen der Mitbewohner zu respektieren und nicht wissentlich zu überschreiten. Der Umzug ins Elternhaus ist dadurch nicht zwangsläufig ein Schritt zurück, sondern das Fundament für ein neues Kapitel in der Beziehung zu Ihrer Mutter und Ihrem Vater.