Ein Gartenhaus gehört in einen Garten und dient oft als Ruheoase oder sogar Gästehaus. Dennoch solltest du einige Dinge berücksichtigen, damit es später keine böse Überraschungen gibt.
Erst die Planung, dann das Haus
Eine Grundvoraussetzung ist ein angemessen großer Garten, wobei die örtlichen Baubestimmungen berücksichtigt werden sollten. Das Baurecht ist von Bundesland zu Bundesland verschieden, grundsätzlich gilt aber, dass kleine Gartenhäuser in der Regel keiner Baugenehmigung bedürfen. Möchte man an die Grenze des Nachbargrundstücks bauen, greift die Grenzabstandsregelung und du solltest das örtliche Bauverwaltungsamt aufsuchen, dort erhältst du kompetente Auskunft.
Es gibt zwei Arten von Gartenhäusern: Die Blockbohlengartenhäuser und die Elementbaugartenhäuser.
Block- und Elementbaugartenhäuser
Es besteht aus runden oder vierkantigen Holzstämmen und bietet insgesamt eine ansprechende, naturbelassene Optik. Das Blockbohlengartenhaus hat zahlreiche Vorteile: Neben dem ansprechenden Design zeichnet es sich durch eine hohe Lebensdauer aus, zudem ist es massiv und es lässt sich schnell aufbauen. Türen und Fenster sind schnell eingebaut und in seinem Innern herrscht ein angenehmes Klima, was sich wiederum positiv auf die Energiebilanz niederschlägt. Ein Gartenhaus in Elementbauweise ist sehr einfach aufzubauen und kann individuell angepasst werden, weil die einzelnen Bestandteile bereits zur Verfügung stehen. (Quelle: Gartenhaus-gmbh.de)
Ohne Fundament geht nichts
Ein Gartenhaus ohne Fundament funktioniert nicht und wird schnell verfaulen. Grundsätzlich ist zwischen Fundamentplatten und Streifenfundament zu unterscheiden.
- Fundamentplatten sind einfach zu verlegen. Der Grundriss wird etwa 30 Zentimeter tief ausgehoben und dann mit Kies, PE-Folie, Beton und sogenannten „Q-Matten“ befüllt. Lass die Platten abtrocknen, damit ein solides Fundament entsteht.
- Für das Streifenfundament wird eine andere Herangehensweise angenommen: Der Grundriss wird 80 Zentimeter tief und 30 Zentimeter breit ausgehoben und mit Beton befüllt. Die Grabenwände können zusätzlich mit einer Schalung gesichert werden.
Kombination bietet Stabilität
Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte beide Fundamentarten miteinander kombinieren. Der Grundriss wird etwa 20 Zentimeter ausgehoben, die Außenwände müssen jedoch 80 Zentimeter Tiefe besitzen, um einen Frostschutz zu gewährleisten. Das Fundament soll stets rechtwinklig und eben sein, damit die Wände gut zusammenpassen. Sobald das Fundament abgetrocknet ist, kann das Gartenhaus aufgesetzt werden, zwischen Fundament und Boden kann Dachpappe gelegt werden.
Viele Dacharten
Wie bei richtigen Häusern, gibt es auch bei Gartenhäusern verschiedene Dachformen. Generell besteht das Dach zumeist aus Schindeln oder Dachpappe.
- Das Flachdach ist insgesamt niedriger als ein Spitzdach und eignet sich besonders gut als Geräteschuppen, allerdings muss es mit Isolierungsmaterialien gut gegen Nässe geschützt werden. Es nutzt den Wohn- und Aufenthaltsraum optimal aus, weil es keine störenden Schrägen gibt.
- Das Pultdach ist derzeit stark im Kommen. Es wirkt optisch ansprechend und ist vom Aufbau her einfach, wobei die untere Kante die Dachtraufe und die obere Kante den sogenannten Dachfirst bilden. Der größte Vorteil dieser Dachart ist es, das gesamte Regenwasser auffangen zu können. Die Schräge sollte dabei zur Wetterseite hin zeigen (meist Westen), der Schutz vor Nässe ist bei dieser Variante besonders groß. Die Abdeckung erfolgt durch Schiefer, Schilf, Bitumen oder Metall.
- Das Mansardendach besitzt mehrere verschiedene Dachschrägen und erinnert an die Prunkbauten aus der Barockzeit.
Auf den Betrachter wirkt dieses Dach sehr interessant, hat aber den Nachteil, dass es gegen Regen und Wind ausreichend geschützt werden muss. - Das Zeltdach hat einen rechteckigen Grund, wobei sich die einzelnen Dachflächen oben in der Spitze treffen. Ein Gartenhaus mit einem schönen Zeltdach wirkt gediegen und ruhig.
- Das Satteldach ist der Klassiker unter den Dachformen, was man in Deutschland leicht erkennen kann, weil die meisten Häuser mit einem solchen Dach ausgestattet sind. Hier laufen zwei gleich große Dachschrägen von der langen Hausseite aufeinander zu und treffen sich am First. Die Neigung der Schräge beträgt zwischen 30 und 60 Grad. Der Aufbau ist denkbar einfach, außerdem bietet diese Dachart einen soliden Wetterschutz.
- Ein Holzhaus muss stets gepflegt werden, nach dem Aufbau steht also erst einmal Streichen oder Ölen auf dem Programm. Eine Holzlasur schützt das Häuschen vor äußeren Einflüssen, wobei die Lasur bis zu zwei Jahre halten kann.
- Holzlacke sind besonders zum farbigen Anstreichen des Häuschens geeignet, zudem halten diese viele Jahre und müssen seltener erneuert werden. Lacke sind in ihrer Anschaffung jedoch bedeutend teurer.
- Wie bei der Lasur sollte man die Lackschicht vor jeder Erneuerung anschleifen, damit der neue Anstrich richtig hält und keine Blasen wirft.
- Wer auf Lack und Lasur verzichten möchte, kann Holzöl nehmen. Struktur und Maserung des Holzes werden beibehalten, leider hält der Schutz maximal ein Jahr, bevor er erneuert werden muss. Das Öl muss so lange aufgetragen werden, bis es nicht mehr in das Holz eindringt und eine Art Schutzschicht entsteht.[/su_box]
Häuschen oder Schuppen?
Ganz wichtig ist die Nutzungsart des Gartenhauses: Geräteschuppen oder schmuckes Häuschen?
- Für einen Geräteschuppen reicht ein Fenster aus, darüber hinaus kann auf Schnickschnack, wie Terrasse, Bank und Co. verzichtet werden.
- Soll das Gartenhäuschen jedoch Treffpunkt für Freunde und Verwandte werden, ist eine bessere Isolierung, eine gute Ausleuchtung (mehrere Fenster) und der Anbau einer Terrasse empfehlenswert, auf der beispielsweise gegrillt werden kann. Gerne werden auch Gartenbänke vor dem Häuschen in Anspruch genommen, um sich auszuruhen.
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