Die strahlende Sonne bringt es an den Tag: Wieder einmal sind die Fensterscheiben zwar sauber, aber nicht streifenfrei. Das Putzmittel hat Schlieren hinterlassen und das Putztuch Fusseln. Wie also bekommt man klare, saubere Fensterscheiben, an denen man auch noch bei Sonnenschein seine Freude hat?
Zuerst einmal: WANN Fenster putzen?
Natürlich kann man Fenster putzen, wann immer man Zeit (und – eher das Problem – Lust) dazu hat. Doch gibt es tatsächlich auch günstige und weniger günstige Gelegenheiten. Diese haben mit dem Wetter zu tun. Ist es zum Beispiel sehr kalt, können Wassertropfen an der Scheibe und am Fensterrahmen festfrieren. Tauen sie dann später und trocknen weg, bleiben Wasserflecken zurück. Und wieder bringt die Sonne es an den Tag…
Ist es allerdings sehr heiß und sonnig, trocknen Wasser oder Putzmittel weg bevor man nachwischen kann und hinterlassen ebenfalls Flecken auf der Scheibe. Am Besten also, man wartet auf einen angenehm warmen Tag. Ein bisschen sonnig darf es zum Fenster putzen natürlich schon sein, so sieht man restliche Wasserflecken und Schlieren gleich und kann sie noch beseitigen.
Werkzeuge fürs Grobe
Um sich unnötige Anstrengungen mit dem Putzlappen zu sparen, kann man zuerst einmal grobe Verschmutzungen wie Fliegen- oder Vogeldreck mit einer Rasierklinge oder einer Abbrechklinge (zum Beispiel für Teppichmesser) entfernen. VORSICHT: Diese Klingen sind extrem scharf, schon eine leichte Berührung reicht, um sich zu verletzen. Sicherer ist ein Schaber, in den die Klinge vorn eingesetzt wird.
Unbedingt solltest du darauf achten, dass du die Verschmutzungen mit der ganzen Breite der flach aufliegenden Klinge entfernst. Jedes Verkannten und Schaben mit der Klingenspitze kann zu Kratzern führen. Außerdem sollte die Klinge tatsächlich sehr scharf sein, für jedes Fensterputzen also eine neue Klinge verwenden.
Vorsicht vor Küchenschwämmen für Töpfe: Die raue Seite kann so hart sein, dass sie die Scheiben verkratzt. Und Metallschwämme darf man auf keinen Fall verwenden!
Wie die Profis: Putzmittel, Einwascher und Abzieher
Man sieht es manchmal bei Fensterputzern: Die Scheibe wird mit einem Einwascher und Putzmittel gesäubert. Dann wird mit einem Abzieher das Wasser von der Scheibe gezogen. Das ist wahrscheinlich die schnellste Lösung für größere Flächen, fordert aber zum einen ein gutes Putzmittel, das den Schmutz schnell löst und keine Streifen hinterlässt, zum anderen auch viel Übung. Willst du es damit versuchen, ist folgendes zu beachten:
- Einwascher gibt es in vielen Variationen, meist bestehen sie heute aus Microfasern. Es kann sein, dass man ein wenig experimentieren muss, bis man den für sich passenden gefunden hat.
- Mit dem Abzieher sollte man die Scheibe schnell und in einem Zug abziehen. Setzt man mitten auf der Scheibe neu an, bleibt dort meist Wasser an der Scheibe, das wieder Flecken bildet.
- Achte darauf, dass das Gummi des Abziehers glatt und ohne Scharten ist. Wenn er Streifen hinterlässt, solltest du einen neuen kaufen.
- Um das Wasser, das sich unten am Fensterrahmen sammelt, aufzunehmen, nimmt man einfach ein ausreichend großes Putztuch.
Wirkungsvoll, aber unangenehm: Spiritus
Als bewährtes Hausmittel gilt Spiritus. Tatsächlich kann man damit auch Fenster putzen, streifenfrei und problemlos. Allerdings sticht es ziemlich unangenehm in der Nase und fühlt sich auf der Haut unangenehm an. Er trocknet die Haut stark aus. Also wenn schon Spiritus, dann mit Handschuhen arbeiten und gut lüften.
Eine elegantere Lösung sind hier spiritushaltige Fensterputzmittel. Diese gehen mit Haut, Nase und Umwelt nicht so aggressiv um und erfüllen auch ihren Zweck.
Noch ein Hausmittel: Essigwasser und Zeitungspapier
Wer allerdings ganz auf Hausmittel schwört, der putzt mit Essigwasser. Einfach eine gute Portion Essig oder Essigessenz (Vorsicht mit den Augen!) ins Putzwasser geben (ohne andere Putzmittel) und dann wie oben beschrieben reinigen. Nachpolieren kann man dann ganz klassisch mit Zeitungspapier oder einem trockenen Microfasertuch. Das Fensterputzen mit Essig ist eine günstige und umweltschonende Variante, bei der manchen lediglich der Essiggeruch stört. Allerdings verfliegt dieser auch schnell wieder.