Schon immer haben Schönheitsoperationen eine Diskussion über das Pro & Contra dieser chirurgischen Eingriffe ausgelöst. Sie polarisieren, sind für einige Menschen willkommen und stellen für andere eine Unvereinbarkeit mit der Natur des Körpers dar. Dem Gesetz der Lehre nach ist die Schönheitsoperation ein Eingriff ohne eine notwendige medizinische Indikation. Doch was nötig ist, kann nicht immer die medizinische Lehre bestimmen.
Wenn eine kosmetische Operation als subjektive Bereicherung des Körpers interpretiert wird, wo beginnt dann die ästhetische Notwendigkeit? Die Zahl derjenigen, die eine invasive Verschönerung des Körpers bevorzugen, steigt von Jahr zu Jahr. Es sind nicht immer schöne Lippen oder ein unterlegtes und somit üppiges Dekolleté, dass das Ziel der Verbesserung darstellt. Unfälle, Verbrennungen, Narben oder schlicht die drastische Abnahme von Körpergewicht, die unschöne Hautfalten entstehen lassen, können ebenso eine kosmetische Operation notwendig erscheinen lassen. Dadurch werden häufig nicht nur körperliche, sondern auch seelische Leiden dezimiert und erschließen dem Betroffenen ein möglichst normales Leben.
Fluch oder Seegen
Diese Beispiele und Grundlagen zeigen, welch hohes Potenzial die Korrekturen besitzen. Der Wunsch nach einem normalen Aussehen beginnt also nicht nur bei der Behebung eines Makels, sondern beseitigt auch Merkmale, die nicht der Norm entsprechen und als besonders belastend empfunden werden können. Ein Höcker auf der Nase, zwei unterschiedlich große Brüste oder krumme Finger sind nur kleine Beispiele dafür, dass das subjektive Empfinden mehr ist, als nur den Schein zu wahren. Auch die glatte Haut, eine schlanke Linie und die wohlgeformten Rundungen bilden die Daseinsberechtigung für eine Schönheitsoperation, wodurch eine nachhaltige Stärkung des Selbstwertgefühls erreicht werden kann. Sofern ein erfolgreicher Eingriff die subjektiv empfundenen Macken des Körpers komplikationsarm behebt, erfährt das Körperempfinden einen damit vergleichbaren Intensivurlaub.
Doch eine kosmetische Operation darf nicht das Mittel zum Zweck werden. Nicht der Eingriff und die bloße Veränderung stärkt die Psyche, sondern der zuvor subjektiv empfundene und nun korrigierte Makel. So gibt es auch einige Beispiele dafür, dass Schönheitsoperationen zum Nachteil, für Menschen mit zu hohen Erwartungen, werden- und sogar die „Sucht auf mehr“ Auslösen können. Die Notwendigkeit einer Operation sollte zuvor klar bestimmt werden. Es bestehen Risiken, die nur durch eine solche Notwendigkeit gerechtfertigt werden sollte.
Durchführung der kosmetischen Eingriffe
Die Operation wird in mehrere Phasen nach schulmedizinischen Standards durchgeführt. So unterscheidet man zwischen der präoperativen, intraoperativen und postoperativen Phase. Hingegen in der präoperativen Phase lediglich die Indikation gestellt wird, Risiken erfasst und eine umfassende Aufklärung des Patienten vorgenommen-, sowie der Patient selber auf die Operation vorbereitet wird, sind die zwei folgenden Operationsphasen genau die, welche Risiken hervorbringen können. Um die Schmerzfreiheit zu gewährleisten, wird jede Operation durch eine Anästhesie begleitet, die einen Teil der intraoperativen Phase beinhaltet. Des Weiteren werden desinfizierende und sterile Maßnahmen ergriffen und die Operation selber durchgeführt. Die letzte Operationsphase, die postoperative Phase, beinhaltet eine direkte Überwachung des Patienten, in der Regel notwendig geworden durch zuvor vorgenommenen Maßnahmen der Anästhesie, sowie eine umfassende nachhaltige Kontrolle des Ergebnisses. Diese Kontrolle wird standardmäßig durch den Operateur in regelmäßigen zeitlichen Abständen vorgenommen.
Die Qual der Wahl
Es gibt verschiedene Arten von Schönheitsoperationen. Fast selbsterklärend sind kosmetische Eingriffe der Bruststraffung, Brustvergrößerung- und Verkleinerung sowie der Genitalchirurgie. Es werden schätzungsweise bis zu 20.000 Brustvergrößerungen in Deutschland vorgenommen. Die Kosten einer solchen OP liegen bei etwa 7000 EUR. Eine Übernahme durch Krankenkassen knüpft sich an die bereits erwähnte „medizinische Notwendigkeit“. Fettabsaugungen sind immer da möglich, wo unerwünschte Ansammlungen von Fett vorhanden sind. In der Regel ist dies der Fall im Gesicht, an den Hüften, am Bauch, an den Oberschenkel oder den Unterschenkel.
Ein großes Spektrum an Schönheitsoperationen findet in der plastischen Chirurgie statt. Zusammengefasst werden hier die Nasen- und Lippenkorrekturen und die Gesichtsstraffungen. Auch die Labioplastiken, das sind Korrekturen der Schamlippen, werden häufig aus ästhetischen Gründen durchgeführt. Und das Ziel eines Faceliftings ist die Straffung der Haut im Gesicht und des darunter befindlichen Gewebes, um dem Gesicht insgesamt mehr Spannung zu verleihen. In der Regel soll dadurch ein jüngeres Aussehen hervorgerufen werden. In Deutschland führen Dermatologen, Augenärzte, Kiefer-Gesichtschirurgie, HNO-Ärzte und plastische Chirurgen diesen Eingriff durch. Leider gibt es hierzulande noch keine geschützte Facharztbezeichnung für diese Methode, die darin einen ärztlichen Standard erkennen ließe. Die Nasenkorrektur, die auch Rhinoplastik genannt wird, ist die Korrektur des Erscheinungsbildes der äußeren Nase. Sie dient in der Regel einer Behandlung von Veränderung einer angeborenen Form der Nase. Bei der Cheiloplastik, die man gemeinhin als Lippenkorrektur kennt, wird durch chirurgische Rekonstruktion eine Veränderung der Lippen herbeigeführt.
Neue Erkenntnisse
In dem Bestreben ein schönes Idealbild zu erreichen hat die kosmetische Chirurgie in den letzten Jahren große Fortschritte in der Laserchirurgie gemacht. Ein Laser wird vorwiegend eingesetzt um Fett zu lösen, Krampfadern zu veröden, Lidoperationen durchzuführen, aber vor allem auch um Falten zu beseitigen. Zu den spürbar verbesserten Eingriffen zählen auch die minimalinvasiven Verfahren. Die sogenannte Lipolyse wird zum Beispiel angewandt, um Fettpolster zu verkleinern. Sie ist leider in Deutschland noch nicht zugelassen. Demgegenüber stehen zahlreiche nicht-operative Verfahren, wie zum Beispiel das Botulinumtoxin, die Unterspritzung der Falten mit bestimmten Füllsubstanzen sowie Laserbehandlung zur Abtragung und die Straffung des Gesichts durch Peelings.
Die Fachklinik für ästhetische und plastische Chirurgie, die sie unter folgenden Link finden können, ist Anlaufstelle für diese Art der nicht-operativen Verfahren: Klinik-am-pelikanplatz.de
Die Wahl des richtigen Arztes
Aufgrund der bestehenden Risiken, sollte die Wahl des Arztes wohl überlegt sein. In Deutschland kann sich jeder Arzt als Schönheitschirurg bezeichnen, hingegen die plastischen Chirurgen zuvor eine sechsjährige Ausbildung durchlaufen haben müssen. Der Begriff des plastischen Chirurgen ist daher geschützt und kann zur Findung eines guten Facharztes beitragen. Auch ein Vergleich mehrerer konsultierter Ärzte lässt die Qualifikation in den Vordergrund rücken. Die Gespräche mit dem beratenden Arzt halten weitreichende Informationen bereit, die unbedingt beachtet werden sollten. So wird ein plastischer Chirurg niemals die Risiken herunterreden und auch auf die psychischen Folgen hinweisen. Sofern für ihn die erfolgreiche Durchführung im Vordergrund steht, wird er die Zielsetzungen realistisch beurteilen- und seine Spezialisierungen erläutern können. Beachtet man all diese Hinweise, sollte der richtige Chirurg damit zu finden sein.
Eins sehr gutes Video dazu finden Sie hier: Schönheits-Operationen – Riskante Perfektion: Arztwahl ist das A und O
Krankhafte Selbstwahrnehmung
Die Veränderung des eigenen Antlitzes stellt die Motivation einiger extremer Fälle der Herstellung eines Idealbildes dar. Sie sind vor allem bei Prominenten zu beobachten. Das Hauptmotiv stellt als Ursache vermutlich eine Dysmorphophobie dar. Es ist also von einer Zwangsstörung auszugehen. Ein Betroffener nimmt seinen Körper als entstellt bzw. hässlich wahr. Die Folge ist ein ritualisiertes Verhalten, zum Beispiel durch das wiederholte überprüfen der eigenen Erscheinung und, sofern die finanziellen Ressourcen groß genug erscheinen, die wiederholte operative Veränderung des eigenen Bildes.
Eine Schönheitsoperation und Ihre Kosten
Die Frage nach den Kosten ist für viele Patienten ein wichtiger Anhaltspunkt, denn Schönheitsoperationen werden in der Regel nicht von den Krankenversicherungen übernommen. Der gesamte Umfang und auch die Methodik einer kosmetischen Operation, sowie die Kosten des Personals und des Materials, aber auch die Versorgung und Behandlung nach einer Operation, bestimmt die Summe des Geldes der durchzuführenden Maßnahmen. Daher gibt es große Unterschiede bei den Kosten, jedoch liegt der bundesdeutsche Durchschnitt eines Eingriffs bei etwa 7000 EUR.