Demenz

Ratgeber Demenz: Tipps für Angehörige von Demenzerkrankten

Wenn ein geliebter Mensch an Demenz erkrankt, ist das nicht nur ein Schock für die ganze Familie. Meist wird das Leben aller Betroffenen stark auf den Kopf gestellt und der gewohnte Alltag muss neu strukturiert werden. Doch im Laufe der Zeit entwickeln Angehörige ein Gespür dafür, wie sie mit ihren demenzerkrankten Familienmitgliedern umgehen müssen und wie sich der Tagesablauf organisieren lässt. Für alle, die noch am Anfang stehen, bietet dieser Ratgeber mit den besten Tipps für Angehörige von Demenzerkrankten eine Hilfe.

Wie äußert sich eine Demenz?

Demenz ist eine Krankheit des Gehirns, bei der das Gedächtnis und das Denkvermögen betroffen sind. Ferner wirkt sich die Erkrankung auch auf das Sozialverhalten, die Persönlichkeit und die Motorik aus. Im Anfangsstadium machen sich bei Betroffenen Symptome bemerkbar, die stark einer Depression ähneln. Sie sind gereizt, fühlen sich überfordert, leiden an Stimmungsschwankungen und verlieren häufig das Interesse an Aktivitäten, die bis dato eine große Rolle für sie gespielt haben.

Als Leitsymptom der Demenz äußert sich der Gedächtnisverlust, wobei häufig zunächst nur das Kurzzeitgedächtnis betroffen ist. Ferner verschwinden auch die Erinnerungen an frühere Ereignisse und es können Wortfindungs- und Wahrnehmungsstörungen auftreten. Letzteres führt dazu, dass Erkrankte sich häufiger verlaufen oder Gegenstände verlegen.

Tipps für Angehörige von Demenzerkrankten

Auch wenn der Schock meist noch tief sitzt, müssen Angehörige von Demenzerkrankten sich schnellstmöglich mit der Krankheit befassen, um den Betroffenen helfen zu können. Wichtig ist vor allem, Geduld zu haben und ruhig mit Erkrankten umzugehen.

1.    Gezielte und einfache Sprache

Menschen mit Demenz tun sich häufig schwer damit, Ironie, Sarkasmus oder Metaphern zu verstehen und richtig zu deuten. Daher sollten Angehörige darauf achten, klar und deutlich zu sprechen. Sie sollten zu lange Sätze vermeiden und den Erkrankten nicht mit Informationen überhäufen. Es ist ratsam, langsam zu sprechen und Relevantes häufiger zu wiederholen.

2.    Leichte Fragen stellen

Im Umgang mit Demenzpatienten sollten Angehörige auf „W-Fragen“ möglichst verzichten. Anstatt zu fragen, was der Betroffene essen möchte, sollten sie ihm gezielt Speisen vorschlagen:

  • „Möchtest du heute Suppe essen?“
  • „Soll ich dir ein Butterbrot machen?“

So kann dem Betroffenen die Antwortmöglichkeit deutlich erleichtert werden. Bei alternativen Fragen sollte sich auch auf ein Minimum beschränkt werden:

  • Möchtest du Tomaten- oder Nudelsuppe?“
  • „Soll ich dein Brot mit Wurst oder Käse belegen?“

3.    Positives kommunizieren

Im Umgang mit Menschen mit Demenz sollten Angehörige auf Kritik und Korrekturen verzichten. Dies bringt den Betroffenen nur in Verlegenheit und führt zu Frust. Schlimmstenfalls wird damit ein Streit ausgelöst. Während des Gespräches sollten sie sich auf Positives beschränken, die Person häufig loben und ihr bei einem Fehler helfen, diesen gemeinsam zu korrigieren.

4.    Soziale Kontakte fördern

Demenzerkrankte neigen dazu, sich in ihre eigene Welt zurückzuziehen. Sie schirmen sich nach außen ab, was den Verlauf der Krankheit merklich beschleunigt. Es ist daher wichtig, ihre sozialen Kontakte stetig zu fördern. In vielen Orten werden Treffen für Menschen mit Demenz veranstaltet oder Freunde der Betroffenen Personen können zum Kaffee eingeladen werden, um sich miteinander zu unterhalten.

5.    Selbstständigkeit erhalten 

Im Umgang mit Demenzerkrankten ist es sehr wichtig, ihre Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten. Das regelmäßige Wiederholen alltäglicher Aktivitäten sollte daher hohe Priorität haben. Angehörige neigen oftmals dazu, dem Erkrankten helfen zu wollen und nehmen ihm dadurch zu viel ab. Was als gut gemeinte Geste gedacht war, kann sich stark auf die Krankheit und ihr Voranschreiten auswirken.

 

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