Neue Oxford-Studie zeigt: Selbstmessung bei Bluthochdruck wirkungsvoll

Eine aktuelle Studie der Universität Oxford hat herausgefunden, dass Blutdruck-Selbstmessungen zu einer erheblich besseren Behandlung der Patienten führen können, wenn sie von Ärzten in die Behandlung miteinbezogen werden.

Bluthochdruck ist eine grassierende, sogenannte »Zivilisationskrankheit«. In Deutschland sollen nach Angaben der Deutschen Hochdruckliga zwischen 20 und 30 Millionen Menschen daran erkrankt sein. Das Fatale: Nur rund die Hälfte von ihnen weiß, dass sie einen zu hohen Blutdruck hat. Bluthochdruck ist insofern eine »stille Gefahr«, die lange Zeit im Hintergrund schwellt; einmal ausgebrochen, ist das Krankheitsstadium bereits ein fortgeschrittenes; entsprechend radikal fällt die Behandlung aus. Wer seinen Blutdruck dagegen regelmäßig selbst kontrolliert, kann etwaige Warnzeichen frühzeitig erkennen und gegensteuern – mitunter gar ohne jegliche Medikation. Sie können beispielsweise bequem online ein Blutdruckmessgerät bei medisana erwerben und mit der regelmäßigen Kontrolle Ihres Blutdrucks beginnen.

Blutdruck-Selbstkontrolle hilfreich für den Arzt

Doch das sogenannte »self-monitoring« ist nicht nur deshalb sinnvoll, da es eine Früherkennung von Bluthochdruck ermöglicht; vielmehr ist es auch sinnvoll, wenn ein Patient bereits unter Bluthochdruck leidet. Mithilfe der Dokumentation der Selbstmessungen kann der behandelnde Arzt eine viel genauere Justierung der Behandlung vornehmen. Die oben erwähnte Oxford-Studie hat dies nun unter Beteilung von knapp 1200 Versuchspersonen nachweisen können.

Zunächst wurden drei Gruppen gebildet: Selbstkontrollierende Gruppe, Selbstkontrollierende Gruppe mit Telemonitoring sowie die Gruppe, die nur die üblichen Praxismessungen in Anspruch nahm. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 66 Jahre; nach einem Jahr wurde die Studie beendet und ausgewertet. Das Ergebnis: Die Patienten mit Selbstkontrolle und solche, die zusätzlich noch das Telemonitoring beanspruchten, hatten einen um 3,5 beziehungsweise um 4,7 mmHg niedrigeren Blutdruck als Patienten, die lediglich auf Routinemessungen in der Praxis setzten. Damit war eine statistische Signifikanz gegeben. Der Grund für die signifikante Senkung war anscheinend die Tatsache, dass Ärzte ihre Medikation anhand der vom Patienten erhobenen Blutdruckdaten besser einstellen konnten – in der Regel wurde sie erhöht. Bei Nebenwirkungen zeigten sich dennoch keine Unterschiede zwischen Interventions- und Kotrollgruppe. Somit lautet schließlich auch die Empfehlung der Studienverantwortlichen: Hausärzte sollten selbstgemessene Daten ihrer Patienten in ihrer Maßanalyse berücksichtigen.

Blutdruck auch mit Sport und Bewegung senken

Indes muss es nicht immer gleich eine medikamentöse Behandlung sein, die mit einem zu hohen Blutdruck einhergeht. Im Anfangsstadium kann mit mehr Bewegung und Sport beispielsweise eine völlige Normalisierung der Werte erreicht werden. Doch auch bei deutlich erhöhtem Blutdruck kann moderate sportliche Betätigung eine Blutdrucksenkung von 5 bis 10 mmHg bewirken. Wichtig ist, dass nicht zu intensiv trainiert wird. Am besten geeignet sind dabei Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen, Radfahren oder Walken, bei denen der Puls relativ gleichmäßig erhöht bleibt und nicht stark ausschwenkt. Ein moderates Krafttraining kann ebenfalls Abhilfe bringen, insbesondere dann, wenn Diabetes mit im Spiel ist, da eine erhöhte Muskelmasse die Verstoffwechselung von Zucker begünstigt. Wer bereits sehr hohe Ausgangsblutdruckwerte von ungefähr 160/95 mmHg hat, sollte vor Trainingsbeginn unbedingt den Arzt konsultieren, was auch schon bei niedrigeren Werten sinnvoll ist. Gegebenenfalls muss eine Anpassung der Medikation vorgenommen werden. Und auch hier gilt: Wer seinen Blutdruck regelmäßig selbst misst, ist klar im Vorteil.

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