Gerade im Sommer sind sie eine echte Belästigung – von Fruchtfliegen ist die Rede. Aber auch im Winter bleibt man von diesen kleinen Plagegeistern nicht verschont. Überall dort, wo Obst offen herumsteht und damit einem Reifeprozess ausgesetzt ist, versammeln sich auch schnell die kleinen Fruchtfliegen. Die Fruchtfliegen oder Obstfliegen, die umgangssprachlich so genannt werden, heißen eigentlich Taufliegen und entstammen der Gattung der Drosophilae. Und das Obst oder die Nahrungsmittel benötigen diese kleinen Tierchen, damit sie dort ihre Eier ablegen können. Auf den Lebensmitteln schlüpfen dann letztlich auch die Larven aus, die sich wiederum in einem Zeitraum von vier Tagen verpuppen und dann ihre Entwicklung zur Fliege fortsetzen. Die lästigen Tierchen sind nur 2,5 Millimeter groß, trotzdem können sie in der Wohnung zu einer echten Plage werden.
Die echte Fruchtfliege
Es gibt auch eine echte Fruchtfliege, die auch als Bohrfliege bezeichnet wird. Die stammt aus der Gattung der Tephritidae und bevorzugt Pflanzen für die Eiablage. Deshalb kommt die echte Fruchtfliege eben nur in der freien Natur vor. Zudem werden die echten Fruchtfliegen auch größer als die heimischen kleinen Plagegeister und weisen zudem auch ein auffälliges Streifenmuster auf den Flügeln auf.
Auf welche Weise entstehen sie?
Problematisch bei den Obstfliegen ist, dass sie sowohl durch im Haushalt gelagerte Lebensmittel und Obst angelockt werden, wo sie dann die Eiablage betreiben, dass sie aber auch aus dem Außenbereich eingeschleppt werden. Hat man beispielsweise Balkonpflanzen, in deren Erde sich gärende Teilchen befinden, dann können sich die kleinen Fliegen auch dort problemlos vermehren und so letztlich auch ins Haus gelangen.
Erfolgreiche Maßnahmen gegen die Obstfliegen
Der einfachste Weg, die Tiere aus dem Haus zu halten ist der, überhaupt kein offenes Obst herumliegen zu lassen. Obst befindet sich permanent in einem Gärungs- und Reifungsprozess und die Gase, die dabei ausgeströmt werden, nehmen die Obstfliegen schon auf weite Entfernung wahr.
Aber auch Säfte oder andere süße Getränke können die Fliegen anziehen. Also sollte man gerade im Sommer auch diese Getränke nicht offen stehen lassen. Wird etwas süße Flüssigkeit verschüttet, dann sollte man diese sofort wegwischen. Obstfliegen reichen schon die kleinsten Pfützen, um sich dort auszubreiten.
Mülleimer sind auch beliebte Stellen für die Obstfliegen, auf denen sie sich gern vermehren. Müll und speziell Essensabfälle sollten deshalb immer so schnell wie möglich aus der Wohnung befördert werden, damit der Fliegenbefall erst überhaupt nicht entsteht. Zudem ist ein möglichst dicht schließender Mülleimer wichtig, damit die Fliegen überhaupt nicht an den Abfall gelangen können.
Klassische Lösungen gegen Fliegenbefall
Als echte Klassiker kann man Klebebänder bezeichnen, die gegen den Fliegenbefall an der Zimmerdecke befestigt werden können. Die Klebebänder sind mit einer süßlichen Substanz getränkt, ziehen die Fliegen deshalb an. Und weil sie klebrige Oberflächen haben, bleiben die Obstfliegen dann auch gleich an ihnen hängen. Die Klebefallen gibt es inzwischen in verschiedenen Varianten und Designs. Es gibt die Fallen auch als Klebeband, das man am Fenster befestigen kann und das in relativ attraktiven Designs gestaltet ist. Damit fallen die angeklebten Fliegen nicht so sehr auf.
Es gibt im Handel auch spezielle Obstfliegenfallen in verschiedenen Varianten, die man aufstellen kann und die die unerwünschten Fliegen anziehen und vernichten.
Selbst gemachte Lösungen
Ganz einfach lassen sich Obstfliegenfallen auch selbst bauen. Der Vorteil liegt darin, dass man hier dann mit reinen Naturmaterialien arbeitet. Gerade in Haushalten mit Kindern und Haustieren ist das oftmals eine bessere Lösung gegenüber handelsüblichen Produkten.
Eine Variante liegt ganz einfach darin, eine halbierte Zitrone mit Gewürznelken zu spicken. Die Zitrone wird dann auf einem Tellerchen in der Nähe der Obstschüssel aufgestellt.
Obstfliegen kann man perfekt mit Rotwein anlocken und so, wie man Getränke eben eigentlich nicht offen herumstehen lassen sollte, kann man sie umgekehrt auch dazu nutzen, um die Fliegen gezielt anzulocken. Dazu reicht es schon, ein Glas Rotwein offen herumstehen zu lassen. Die Fliegen werden durch den Geruch des Weines angelockt und letztlich ertrinken sie dann darin.
Helfen kann auch eine Mischung aus zwei Dritteln Apfelsaft sowie einem Drittel Essig. In die Mischung gibt man dann noch drei Tropfen Spülmittel. Dann wird das Glas mit einer Frischhaltefolie abgedeckt, die mit kleinen Löchern versehen wird. Durch den süß-sauren Duft werden die Fliegen angelockt, sie krabbeln durch die Löcher in das Glas und können sich nicht mehr befreien, ertrinken in dem Mix. Das Spülmittel hat übrigens den Sinn, der Flüssigkeit die Oberflächenspannung zu nehmen, die Fliegen sonst nutzen, um sich auf der Oberfläche zu halten. Das gleiche funktioniert auch mit einer Schale, in die etwa 250 ml Speiseessig und drei Tropfen Spülmittel gefüllt wird.
Eine ganz preiswerte Recycling-Lösung ist, ein Essiggurkenglas mit der Flüssigkeit aufzubewahren und entweder in den Deckel Löcher zu bohren oder aber eine Frischhaltefolie über die Öffnung zu spannen und mit Löchern zu versehen.
Damit man Fliegen aus frischer Blumenerde nicht in die Wohnung einschleppt, kann man die Erde in einen Bratschlauch füllen und im Backofen erhitzen. So werden die vorhandenen Eier und Larven schon im Vorfeld abgetötet.
Danke für den Artikel! Habe die Saft/Spüli-Falle nachgebaut und es hat funktioniert!!
Das sind wirklich gute Tipps, vielen Dank. Was auch funktioniert, ist eine Falle mit einer Bananenschale in einem Gefrierbeutel, wenn die Fruchtfliegen sich in der Tüte gesammelt haben, muss man diese nur noch verschließen und entsorgen.
beste Grüße
Anja