Lange Zeit war lediglich Thuja als immergrüne Heckenbepflanzung in den heimischen Gärten zu finden. Heute hat ihr der sogenannte Kirschlorbeer den Rang abgelaufen. Gerade Gartenfreunde und Hausbesitzer, welche Nadelgehölzen nichts abgewinnen können, lieben den immergrünen Strauch. Alles Wichtige, was Sie rund um den Kirschlorbeer wissen sollten, finden Sie hier.
Prunus laurocerasus ist gar keine Lorbeer-Art
Beginnen wir doch ganz am Anfang. Die Bezeichnung Kirschlorbeer hat sich unterdessen in der Umgangssprache eingebürgert. Streng betrachtet müsste man die Pflanze jedoch als Lorbeerkirsche bezeichnen. Denn es handelt sich nicht um eine Lorbeerart, sondern vielmehr um eine immergrüne Variante der Pflaume und Kirsche. Ursprünglich existierte der Kirschlorbeer also als eine Wildart der Kirschen und Pflaumen, die in erster Linie zwischen dem Balkan und Kleinasien beheimatet war. Kreuzungen, Selektion und Züchtung brachten nach und nach eine breite Sortenvielfalt hervor. Die wesentlich beständigeren Gartensorten sind in harten Wintern den wilden weit überlegen.
Standort, Vermehrung und Pflege
Der Kirschlorbeer ist hierzulande so beliebt, weil seine immergrünen dicken Blätter auch im Winter einen angemessenen Sichtschutz bieten. Aus diesem Grunde kommt er häufig in einer Heckenpflanzung zum Einsatz. Kirschlorbeer kann innerhalb weniger Wochen vermehrt werden und eignet sich daher auch für die heimische Zucht. Im Allgemeinen erweist sich die Pflanze als sehr genügsam, obwohl sie nährstoffreiche Lehmböden bevorzugt. Doch auch sandige und mäßig trockene Böden bereiten dem Kirschlorbeer keine Probleme. Lediglich Staunässe nimmt die Pflanze übel. Die Tiefwurzler gedeihen sogar unter Bäumen, an schattigen Plätzen oder stark durchwurzelten Orten. Im Frühjahr düngen Sie Ihren Kirschlorbeer am besten mit einem handelsüblichen Hornmehl oder mit Kompost. In Regionen mit harten Wintern empfiehlt sich außerdem die zusätzliche Düngung im August mit einem normalen Kalidünger.
Sortenvielfalt
Die Wildform des Kirschlorbeer bringt es auf eine stattliche Wuchshöhe von bis zu sieben Metern. Selbst bei mäßigem Schnitt schaffen es Gartenzüchtungen höchstens auf fünf Meter. Apropos Schnitt: Ende Juni oder Anfang Juli bedürfen die Kirschlorbeerpflanzen eines beherzten Schnitts, die Sie am besten mit einer Handheckenschere durchführen. Wachsen die Kirschlorbeerpflanzen ungeschnitten, können sie eine Breite von mehr als 70 cm erreichen und je nach Sorte zwischen 1,2 m und 4-5 m hoch werden. Beliebte Sorten des Kirschlorbeer sind:
- Angustiflora
- Rotundiflora
- Herbergii
- Genolia
- Caucasica
Schädlinge
Gartenbesitzer schätzen den Kirschlorbeer, weil er relativ resistent gegen Schädlinge ist. Allerdings wird die Pflanze häufig von der Schrotschusskrankheit heimgesucht. Zu erkennen ist die Pilzerkrankung an den Löchern im Blatt, die scharf abgegrenzt einem Einschussloch ähneln. Darüber hinaus kann der Dickmaulrüssler der Pflanze Probleme bereiten. Er schädigt die Wurzeln und frisst die Blattränder an. Die Schrotschusskrankheit kann mit handelsüblichen Fungiziden behandelt werden, der Dickmaulrüssler mit Nematoden.
Fazit: Der Kirschlorbeer ist eine pflegeleichte, immergrüne Heckenbepflanzung ohne hohe Bodenansprüche. Baumschulen bieten die Pflanzen in einer breiten Sortenvielfalt an. Auch Laien können den Kirschlorbeer problemlos zu Hause vermehren.