Seit August 2013 haben Kinder, die das erste Lebensjahr vollendet haben, in Deutschland ein Recht auf einen Kita- Platz. Da in Deutschland das Föderalismusprinzip herrscht, die Bundesländer also selbst entscheiden, wie und wann die Betreuung ausgebaut wird, ist das Angebot bis heute sehr unterschiedlich. Besonders im Osten gibt es viele Kita- Plätze, in denen Kleinkinder betreut werden. Dagegen ist in Bayern die Betreuung insgesamt schlecht ausgebaut.
Nicht nur das Bundesland entscheidet über die Platzanzahl, auch in den Bundesländern selbst gibt es regional große Unterschiede über das Angebot. Dies hängt hauptsächlich daran, dass es für die Städte und Kommunen mit hohen Kosten verbunden ist, weitere freie Plätze zu schaffen. Für viele Eltern kann es daher in bestimmten Regionen zu einer wahren Odyssee werden, einen Betreuungsplatz für Ihr Kind zu finden.
Die KITA- Situation in Deutschland – kurz zusammengefasst
- Immer noch gibt es regional große Unterschiede bei der Betreuungssituation für Kinder unter 3 Jahren.
- Die Betreuungskosten schwanken ebenso stark, da es nicht vom Einkommen, sondern vom Wohnort abhängig ist, welche monatlichen Gebühren anfallen.
- Die Anmeldungsformalien sind auch von Kommune zu Kommune unterschiedlich und teilweise langwierig und kompliziert.
- Wichtig ist, sich frühzeitig und über mehrere Kitas zu informieren.
Tipps für die allgemeine Anmeldung
Bei kommunalen Trägern ist es möglich, das Kind direkt nach der Geburt bereits für einen Platz anzumelden. Da die Anmeldung zentral bearbeitet wird, müssen Sie sich nicht für einen bestimmten Kindergarten entscheiden. Der Platz wird dem Kind zugewiesen. Somit ist es nicht immer möglich, den Wunschkindergarten zu bekommen. Es kommen alle Kindergärten in Frage, die bis zu 30 Minuten vom Wohnort entfernt sind. Das ist leider für viele berufstätige Eltern ein Problem. Das Formular zur Anmeldung erhält man beim Jugendamt oder im Kindergarten.
Bei Kindergärten, die private oder kirchliche Träger haben, ist es möglich, das Kind bereits vor der Geburt anzumelden. Hier gibt es eine individuelle Warteliste. Die Träger sind nicht verpflichtet, das Kind aufzunehmen. Meist gibt es ein Bewerbungsgespräch, in dem die Kinder ausgewählt werden, die in die aktuelle Situation des Kindergartens passen. Ein Nachteil von privaten und kirchlichen Trägern sind die höheren Kosten, die stark variieren können.
Achten Sie bereits vor der Anmeldung auf folgende Punkte: Die Betreuung sollte gut erreichbar sein und die Öffnungszeiten sollten mit den Arbeitszeiten der Eltern übereinstimmen. Informieren Sie sich auch sofort über die Kosten der Einrichtung. Erfragen Sie, welche Anforderungen für eine Aufnahme gestellt werden und wie lang die Warteliste ist. Auch die Größe der Gruppen und die Anzahl der Betreuer spielt für viele Eltern eine wichtige Rolle.
Weitere Tipps für die Kita- Suche und konkrete Anmeldung
Recherchieren Sie frühzeitig, welche Kitas für Sie und Ihr Kind in Frage kommen. Hierbei helfen auch Gespräche mit Bekannten, Familie und Freunden über deren Erfahrung. Legen Sie sich eventuell eine Liste an, in der Sie für Sie wichtige Punkte eintragen.
Diese könnten sein:
- Trägerschaft (privat, kirchlich, staatlich)
- monatliche Kosten und eventuell Zusatzkosten für Essen und Materialien
- Gruppengröße und Anzahl der Erzieher
- Entfernung zum Wohnort und Arbeitsplatz
- Öffnungszeiten
- pädagogisches Konzept
- Speiseplan (eventuell bei Unverträglichkeiten)
- Warteliste
- Betreuungsumfang
Melden Sie sich frühzeitig bei Ihrer Wunsch- Kita, am besten bereits vor der Geburt des Kindes, und bekunden Sie deutlich Ihr Interesse. Begründen Sie, warum Sie sich diesen Platz ausgewählt haben und warum Sie und das Kind in dieser Kita aufgenommen werden sollten. Sprechen Sie persönlich mit den Betreuern oder der Leitung und notieren Sie sich im Vorfeld Fragen und wichtige Punkte. Das Gespräch gleicht einem Bewerbungsgespräch. Also betonen Sie Ihre Stärken, besonders die, die auch für die Betreuung interessant sind. Können Sie ein Instrument spielen? Können Sie handwerken? Zeigen Sie Bereitschaft, sich regelmäßig einzubringen. Die Kitas schätzen Hilfe und einen unkomplizierten Umgang. Seien Sie natürlich und ehrlich. Wenn Sie auf die Betreuung angewiesen sind, da beide Eltern berufstätig sind, haben Sie bessere Chancen.
Wichtig ist außerdem, sich nicht auf eine Kita zu versteifen, sondern sich Alternativen zu suchen. Nehmen Sie auch weitere Möglichkeiten wie eine Tagesmutter in den Blick.
Ein Beispiel für ein erfolgreiches Kita- Konzept: Kita- Kinderzimmer
Ein in Hamburg sehr erfolgreiches Modell ist Kita- Kinderzimmer. Das Konzept zielt auf eine individuelle Frühförderung der Kinder durch bilinguale und immersive Betreuung ab. Nicht nur Erzieher sind an der Betreuung beteiligt, sondern auch Bewegungspädagogen, Logopäden, Sozialpädagogen und Kinderpfleger. So ist es möglich, sich umfassend um jedes Kind und dessen Bedürfnisse zu kümmern. Dies macht es bei Eltern sehr beliebt. Dazu kommt, dass die Kosten sich ausschließlich am Einkommen der Eltern orientieren.
Schauen Sie vorbei: www.kita-kinderzimmer.de
Bildquelle: Pixabay / coo public
Es gibt so viele verschiedene Faktoren dazu. Vielen dank für die Hilfe. Ich kann jetzt klarer darüber denken und sorgen!