Waren früher noch die Aussichten auf die Rente rosig, blicken heute vor allem junge Menschen mit Sorge auf den Ruhestand. Und diese Unsicherheit ist nicht unbegründet. Der demographische Wandel sowie die gestiegene Lebenserwartung führen dazu, dass eine sogenannte Versorgungslücke entsteht. Warum vor allem junge Menschen schon jetzt an ihre Rente denken sollten, erklären wir hier.
Die private Altersvorsorge nicht hinausschieben
Grundsätzlich ist es in jedem Alter ratsam, über die private Altersvorsorge nachzudenken. Doch Finanzexperten wie Sven Thieme von Competent Investment Management weisen immer wieder darauf hin, dass sich jeder frühzeitig mit dem Thema auseinander setzen sollte. Grund dieser Überlegung bleiben der demographische Wandel sowie die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Wie bereits erwähnt steigt die Lebenserwartung der Menschen an. Doch die Zahl derjenigen, die das System durch Rentenbeiträge finanzieren, wächst nicht in gleichem Maße. Immer weniger Einzahler müssen so für mehr Rentenbezieher aufkommen. Erschwerend hinzu kommen Faktoren wie die Entwicklung von Steuern oder etwa die Inflationsrate. In der Konsequenz bedeutet dies, dass nicht nur das Renteneintrittsalter steigt, sondern auch eine nicht unerhebliche Differenz zwischen letztem Nettolohn und ausgezahlten Rentenbezügen entsteht. Jene Differenz bezeichnen Finanzexperten wie auch die Politik als Versorgungslücke. Die private Altersvorsorge soll diese Lücke schließen und es den Menschen ermöglichen, auch im Alter ihren Lebensstandard halten zu können.
Das richtige Vorsorgemodell finden
Wer sich mit dem Thema Altersvorsorge auseinandersetzt, stellt sich früher oder später die Frage nach dem individuell sinnvollsten Konzept. Welche Altersvorsoge ist für mich geeignet? Was geschieht, wenn sich meine Lebens- oder Einkommenssituation ändert? Finanzexperten weißen darauf hin, dass eine gute private Altersvorsorge sich den persönlichen Lebensbedingungen anpasst. Inwiefern ein Banksparplan, eine Immobilie, Investment Fonds oder anderes eine Option darstellen, kann nur ein erfahrener Experte abhängig von den individuellen Voraussetzungen klären. Es lohnt sich daher, sich ausführlich und umfassend beraten zu lassen. Im Blick der privaten Altersvorsorge stehen ebenfalls staatlich geförderte Finanzprodukte mit Zertifizierung.
Der Staat unterstützt zum Teil die private Altersvorsorge
Der Politik ist die Brisanz der Rentenproblematik wohlweislich bekannt. Daher hat sie verschiedene staatliche Förderungen auf den Weg gebracht. Eine Variante ist die extra Steuerersparnis, auch als zusätzlicher Sonderabgabenabzug bekannt. Eine andere stellt die Riesterförderung dar. Sie greift jedoch nur bei inländisch gesetzlich Rentenversicherten, Richtern, Beamten sowie Landwirten. Der Erhalt von Riester-Zulagen ist jedoch von verschiedenen Faktoren abhängig. So werden beispielsweise nur zertifizierte Finanzprodukte gefördert bzw. muss eine Mindesteinlage von 4 % des jährlichen Bruttoeinkommens eingezahlt werden. Auch ist die Höhe der Zulage abhängig von den eingezahlten Beiträgen für die jeweilige Altersvorsorge. Zulagenberechtigte sollten sich vollumfänglich von einem Finanzexperten beraten lassen, um keine staatlichen Fördermöglichkeiten zu verschenken und um eine tatsächlich nachhaltige private Altersvorsorge zu betreiben.
Nicht unattraktiv: Die Betriebsrente
Auch sie wird Riester-gefördert: die Betriebsrente. Bisher sorgen nur 57 % der Beschäftigten nach Angaben des Bundesregierung mit Hilfe einer Betriebsrente vor. Etwa 30 % der Rentner beziehen derzeit eine solche neben ihrer gesetzlichen Rente. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass vorrangig große Betriebe diese Form der Altersvorsorge für ihre Mitarbeiter anboten. Durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz soll es nun für Unternehmen attraktiver werden, Betriebsrenten anzubieten. So sollen etwa steuerliche Anreize geschaffen werden, indem ein 30 %iger Steuerzuschuss gezahlt wird. Auch soll die Betriebsrente an Freibeträge in Hinblick auf die Grundsicherung oder Erwerbsminderung gebunden werden. Denn gerade für Geringverdiener stellt die Beteiligung des Arbeitgebers an der betrieblichen Altersvorsorge eine bedeutsame Unterstützung dar.
Fazit: Um den Lebensstandard auch im Rentenalter halten zu können, empfehlen Finanzexperten in die private Altersvorsorge bzw. die betriebliche Altersvorsorge zu investieren. Wer sich allein auf die gesetzliche Rente verlässt, muss bei Renteneintritt mit einer nicht unerheblichen Versorgungslücke rechnen. Der Grund dafür ist vor allem im demographischen Wandel zu sehen. Der Staat unterstützt mitunter mit Fördermitteln die private als auch betriebliche Altersvorsorge. Es lohnt sich, sich umfassend zu informieren.