Der Frühblüher Hyazinthe kann in Deutschland im Topf, im Glas und im Garten kultiviert werden. Die Lebensdauer einer Zwiebel kann bis zu 15 Jahre erreichen. Bis September ist für die Hyazinthenzwiebel Ruhezeit, ab Oktober wird sie gepflanzt. Entweder in ein Gartenbeet, einen Blumentopf oder sie kommt zum Austrieb in ein Glas, wo sie früher blüht als im Freien im Frühjahr.
Hyazinthenarten
Hyazinthen (Hyacinthus) gehören zur Gattung der Spargelgewächse (Asparagaceae), die mindestens 150 Gattungen aufweist, und zur Unterfamilie Scilloideae. Es gibt drei Zwiebelpflanzarten. Die Zwiebeln dieser ausdauernden Pflanze sind gedrungen und beschuppt. Die kurzstieligen Blüten, die von März bis Mai blühen, duften süßlich durchdringend. Hyazinthen bilden Kapselfrüchte und kugelige Samen. Ursprünglich kommen die Hyacinthus vor im Nahen Osten bis Turkmenistan und Iran.
In Deutschland ist die bekannteste Art die Hyacinthus orientalis in mehreren Sorten und Farben. Als Topfpflanze kann man sie ab November erwerben. Es gibt außerdem tropische und subtropische Gattungen wie die Ledebouria in diversen Arten. In Kultur ist oft die Ledebouria socialis in zwei unterschiedlichen Formen. Weitere Vorkommen sind die Gattungen Drimiopsis in cirka 14 Arten, Hyacinthoides in 11 Arten, Lachenalia in etwa 115 Arten, Traubenhyazinthen oder Muscari in ungefähr 40 Arten oder sogar mehr, Schizobasis in vier Arten und Veltheimia in zwei Arten.
Hyazinthen im Topf
Hyazinthen sind im Topf von November bis März erhältlich. Sie sind gut für die Kultur im Zimmer geeignet an einem etwas kühleren, aber durchaus auch sonnigen Platz. Keinesfalls sollte ein zu dunkler Standort gewählt werden, damit die Blütentriebe sich nicht recken und umknicken. Die verwendete Blumen- oder Kakteenerde, die mit Sand und Tongranulat aufgelockert werden kann, sollte kontinuierlich leicht feucht sein während der Wachstums- und Blütezeit. Die Erde darf einerseits nicht austrocknen, andererseits darf sich keine Nässe stauen. Durchlässiger Boden, wie als Pflanzgrund eine Drainage, die aus einer schmalen Schicht Kieselsteinchen auf dem Topfboden besteht, ist optimal. Wenn jedes Jahr umgetopft wird, muss nicht gedüngt werden. Die Hyazinthenzwiebeln kommen in einen Topf mit neuer Erde und in der folgenden Ruhezeit können eingesetzte Zwiebeln im Keller oder in einer dunklen Wohnungsecke stehen bis zum Herbst bei etwa 10°. Wenn die Temperaturen im Herbst sinken beginnt das Wachstum der frühblühenden Zwiebelgewächse. Es werden neue Wurzeln gebildet, die für Nährstoffe in der Zwiebel sorgen. Die Triebspitzen beginnen sich zu zeigen beim Überwintern. Im Frühjahr treiben sie dann schnell wieder aus. Die Blumen können während der Bütezeit leicht abgestützt werden mit Hölzchen oder Gittern.
Hyazinthen im Glas
Hyazinthen eignen sich auch für die Kultur im Glas ohne Substrat. Es gibt dafür sogar spezielle Hyazinthengläser, bei denen genügend Platz für die Wurzeln vorhanden ist. Sie sind unten bauchig, werden nach oben enger und am oberen Rand wieder ausladend genau passend für Hyazinthenzwiebeln. Diese sollen nicht direkt im Wasser liegen. Es dürfen nur die Wurzeln ins Wasser hängen. Aquarienwasser oder abgekochtes Wasser eignet sich besonders gut dafür oder man verwendet etwas Flüssigdünger zusätzlich. Ein kleines Stück Holzkohle darin erhält das Wasser klar. Man setzt ins Glas entweder stratifizierte, also kältebehandelte, Zwiebeln ein oder wartet diverse Wochen die Wurzelbildung im Glas an einem kühlen Platz ab. Die Zwiebeln bedeckt man dabei mit einem speziellen Hut, der wie die Dunkelheit der Erde funktioniert und das Wurzelwachstum anregt. Wenn sich der Hut zu heben beginnt, können die Gläser mit der Zwiebel an einen wärmeren Ort gebracht werden. Die Blätter mit der Blütenknospe zeigen sich und man stellt sie ins Helle, beispielsweise auf eine Fensterbank, wo man die Entwicklung besonders gut beobachten kann bis zur vollen Blüte. Für einen Trieb im Glas brauchen Hyazinthen viel Kraft und sollten höchstens jedes zweite Jahr eingesetzt werden.
Hyazinthen im Garten
Im Garten ist bei Hyazinthen nur wenig Pflege erforderlich. Vom Herbst bis zum Frühsommer ist während des Wachstums das Gießen nur selten notwendig. Die Blumen brauchen einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Sie gedeihen auch unter Büschen und Bäumen idealerweise mit mindestens drei Stunden Sonne am Tag. Im Frühjahr empfielt sich gleichmäßig leichte Feuchtigkeit der verwendeten Komposterde, in der etwas Sand oder Lehm sein kann. Die Erde kann sogar karg sein. Standort darf auch ein Steingarten mit durchlässig feinem Kies sein. Die Pflanztiefe der Zwiebeln beträgt 10 bis 15 Zentimeter in einem Abstand von 20 Zentimetern, den später leicht die Tochterzwiebeln, die gebildet werden, ausfüllen. Die im Herbst erhältlichen Hyazinthenzwiebeln werden am besten sofort ausgepflanzt ab Oktober. Möglich ist aber auch noch, sie im Januar zu setzen, falls der Boden nicht gefroren ist. Man kann sie durchaus im Trockenen dunkel und kühl lagern, beispielsweise in Papier liegend in einem Kellerregal in einer Holzkiste