Toll, wenn man die gewünschte Hose im Geschäft bekommen hat. Verfügt man allerdings körperlich nicht gerade über Standardmaße bzw. eine Standardgröße, dann ist die Hose schnell mal zu lang. Was tun? Wer etwas Geschick im Handarbeiten und wenigstens eine kleine Nähmaschine zur Verfügung hat, kann man schnell eine Hose kürzen. Das Geld für die Änderungsschneiderei kann man sich so sparen. Ein kleiner Tipp: Schlichte funktionelle Nähmaschinen kann man schon für unter 100 Euro erstehen und dieser Preis ist schnell relativiert, wenn man häufig Hosen kürzen muss.
Die richtige Hosenlänge ermitteln und fixieren
Der erste Schritt des Kürzens der Hose besteht darin, dass man die richtige Hosenlänge ermittelt. Das ist relativ einfach, denn eine Garderobe-Regel besagt, dass die untere Saumkante der Hose einen halben bis maximal einen Zentimeter oberhalb des Absatzes enden sollte. Dazu zieht der neue Hosenbesitzer die Hose an. Die Hose muss gut sitzen und man sollte beim Anpassen auch darauf achten, dass sie im Schritt und in der Hüfte gut passt. Wichtig ist, dass zur Hose auch die üblicherweise getragenen Straßenschuhe angezogen werden, damit für die Festlegung der Hosenlänge auch ein Anhaltspunkt vorhanden ist. Die Hose wird nun passend eingeschlagen und mit Stecknadeln als Markierungen für die richtige Länge versehen. Jetzt ist sie schon für die Kürzung vorbereitet.
Dauerhaft die Hose kürzen
Es gibt generell zwei Möglichkeiten, eine Hose zu kürzen. Die eine besteht darin, eine dauerhafte Kürzung vorzunehmen, die andere lässt spätere Veränderungen der Hosenlänge zu. Die flexible Hosenkürzung ist besonders für Kinderhosen ideal, weil Kinder eben oftmals noch in ihre Hosen hineinwachsen müssen. Für das dauerhafte Kürzen wird die Hose nun vorsichtig auf Links gezogen. Danach werden die Hosenbeine gleichmäßig nach dem abgesteckten Maß umgeschlagen. Dazu sollte man ein Maßband nutzen, damit die Hosenbeine später gleich lang ausfallen und sich auch nicht innerhalb eines Hosenbeins unterschiedliche Längen im vorderen und hinteren Bereich ergeben. Mit Stecknadeln wird etwa einen Zentimeter oberhalb der unteren Saumkante eine Linie abgesteckt. Nun wird die Nähmaschine auf einen geraden Stich eingestellt, das passende Nähgarn auf die Spule aufgefädelt und es kann losgehen. Mit der Maschine wird nun entlang der abgesteckten Markierung der Stecknadeln eine Naht gesetzt. Nachdem dies geschehen ist, näht man etwa einen Zentimeter oberhalb der Nahtlinie noch einmal komplett um das Hosenbein herum. Musste die Hose sehr stark gekürzt werden, dann wird nun noch der überschüssige Stoff, der sich oberhalb der zweiten Naht befindet, abgeschnitten und die Kante mittels Zick-Zack-Stich versäubert. Fertig ist die selbstgekürzte Hose.
Die Kürzung, die rückgängig gemacht werden kann
Soll die Hose möglicherweise wieder einmal verlängert werden, muss die Kürzung dementsprechend vorgenommen werden. Das heißt, dass man auch bei dieser Hose die gewünschte Länge mit Stecknadeln absteckt. Dann allerdings wird nur an den seitlichen Nähten der Hosenbeine jeweils am Ende des Umschlags eine kurze Naht gesetzt. Handelt es sich um einen sehr weichen Stoff oder muss die Hose sehr stark gekürzt werden, dann sollte vorne und hinten am Umschlag noch mit wenigen Stichen per Hand eine Fixierung vorgenommen werden, damit der Stoffumschlag, der hier ja nicht abgeschnitten werden darf, beim Laufen nicht nach außen schlägt. Soll die Hose wieder in ihre ursprüngliche Länge versetzt werden, dann können mit einem im Handel erhältlichen Naht-Trenner oder einem spitzen Messer die gesetzten Nähte schnell aufgetrennt werden.
Jeans kürzen – den Saum perfekt erhalten
Eine Jeans hat eine spezielle Saumabschlusskante, die typisch ist. Um diese beim Jeans kürzen zu erhalten, gibt es einen ganz einfachen Trick. Zum Kürzen der Hose wird nämlich nicht der überschüssige Stoff einfach nach innen geschlagen, sondern es wird sozusagen mit dem überschüssigen Stoff eine Schlaufe in den Innenbereich des Hosenbeins gebildet. Das geht am besten, wenn die Hose auch hierbei auf Links gezogen ist. Nun wird auch hier, direkt auf die alte Saumnaht aufsetzend, eine Nadelmarkierung gesetzt, an der entlang jetzt die neue Naht gesetzt wird. Die verbliebene Stoffschlaufe kann man nun abschneiden und mit Zick-Zack-Stich versäubern oder für eine spätere Verlängerung nur an den Seitennähten mit wenigen Stichen per Hand fixieren. So bleibt der Charakter der Jeans perfekt erhalten.