Kommt es während eines Urlaubs im Ausland zu einem Unfall oder einer Erkrankung, ist an Erholung nicht mehr zu denken. Stattdessen müssen sich Reisende mit diversen Problemen und Herausforderungen auseinandersetzen wie Formalitäten, Rücktransport oder ähnliches. Um sich zumindest vor finanziellen Schwierigkeiten zu schützen, sind gewisse Reiseversicherungen unverzichtbar. Dieser Ratgeber klärt über wesentliche Policen auf.
Auslandskrankenversicherung: Ein Muss für Touristen
Eine Auslandskrankenversicherung ist vor allem bei Reisen ins außereuropäische Ausland elementar. Der Leistungsumfang der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherungen bezieht sich im Krankheitsfall oft nur auf die medizinische Grundversorgung. Das Problem hierbei: Die Behandlung erfolgt dann nach den landestypischen Standards am Reiseziel und diese liegen vielerorts unter dem, was der Deutsche gewohnt ist. Sämtliche Extraleistungen müssen aus eigener Tasche bezahlt werden.
Ein Muss beim Auswählen der Auslandskrankenversicherung ist der Blick auf die Kostenübernahme bezüglich des Rücktransports nach Deutschland. Dieser ist nicht bei jeder Police inbegriffen, was den Versicherten im Ernstfall teuer zu stehen kommen kann. Mehrere Tausend Euro bis hin zu fünfstelligen Beträgen sind keine Seltenheit. Nur wer über eine entsprechende Versicherung verfügt, die auch den Transport in die Heimat abdeckt, ist vor derartigen Unkosten geschützt. Der Versicherer Europ Assistance hat eine passende Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport im Portfolio, welche ergänzend bei Unfällen leistet und Krankhaustagesgeld bis 30 Tage übernimmt. Zudem werden Versicherte in Notsituationen organisatorisch betreut, was bei einer Auslandskrankenversicherung nicht immer gegeben ist. Bei der Entscheidung für oder gegen eine Police sollte daher auch das Servicespektrum kritisch begutachtet werden. Eine zuverlässige Erreichbarkeit des Versicherers ist gerade im Ernstfall unabdingbar.
Auslandskrankenversicherungen sind allgemein sehr günstig zu haben, vielerorts für weniger als zehn Euro pro Jahr und Person. Der Abschluss sollte selbstverständlich sein, um eine ausreichende medizinische Versorgung im Ausland sowie den Rücktransport zu gewährleisten.
Reiserücktrittsversicherung + Reiseabbruch
Während auf eine Reisegepäckversicherung in der Regel verzichtet werden kann, leistet eine gute Reiserücktrittsversicherung teilweise wertvolle Dienste. Zum Beispiel, wenn eine Reise aufgrund einer schweren Erkrankung oder eines Todesfalles storniert werden muss. Die meisten Reiseveranstalter verlangen bei Reiserücktritt hohe Stornogebühren. Bei einem Abbruch rund zehn Tage vor geplanter Abreise ist beispielsweise mit rund 45 Prozent Stornogebühren zu rechnen. Was bei günstigeren Pauschalreisen noch zu verkraften ist, kann bei kostspieligen Individualreisen die Haushaltskasse empfindlich schmälern. Eine Reiserücktrittsversicherung ist deshalb besonders bei teuren Reisen empfehlenswert, um sich vor den Unkosten eines Rücktritts weitestgehend zu schützen.
Wichtig bei der Auswahl der Versicherung ist, dass auch eine Absicherung im Falle eines Reiseabbruchs besteht. Muss eine dreiwöchige Reise zum Beispiel bereits nach der ersten Woche abgebrochen werden, weil sich ein schwerer Unfall ereignet, ersetzen einige Versicherer die Rückreisekosten sowie die entgangenen Reiseleistungen. Was einige Gesellschaften in den vergangenen Jahren zusätzlich ergänzt haben, ist ein Storno-Schutz bei Terroranschlägen am Reiseziel. Angesichts der teilweise kritischen und unvorhersehbaren Lage in einigen Ländern ist dies durchaus eine Überlegung wert. Grundsätzlich muss bei der Reiserücktrittsversicherung in vielerlei Hinsicht verglichen werden. Zum einen ist natürlich der Preis ausschlaggebend. Zum Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung haben Urlauber mehrere Möglichkeiten wie:
- Über den Reiseveranstalter
- Direkt über die Versicherer
- als Inklusivleistung bei Kreditkarten
Die Preise schwanken teilweise enorm. Während Banken über Kreditkarten oft einen guten Reiserücktrittsschutz für rund 70 bis 90 Euro im Jahr präsentieren, muss direkt beim Versicherer mit höheren Kosten von mehreren hundert Euro gerechnet werden. Bietet es sich an, lohnt es sich bei vielen Reisen direkt beim Veranstalter ein passendes Angebot einzuholen.
Zum anderen spielen die Leistungen die zentrale Rolle bei der Policenwahl. Um das sorgfältige Lesen der Versicherungsbedingungen kommt hier kein Tourist, denn der Umfang des Versicherungsschutzes variiert. Besonders der Teil, der darüber aufklärt in welchen Fällen die Reiserücktritt zahlt, ist genauestens zu prüfen. Die Tabelle informiert über typische Situationen, die zur Kostenübernahme führen können:
Schwangerschaft | Während der Schwangerschaft kommt es zu Komplikationen |
Impfung | Für die Reise erforderlichen Impfungen werden nicht vertragen |
Termine | Unvorhergesehene Gerichtsverhandlungen |
Eigentumsschäden | Zum Beispiel durch Naturkatastrophen ausgelöst |
Krankheit | Unerwartete schwere Erkrankung stellt sich ein |
Unfall | Es kommt zu einem schweren Unfall, der die Reise unzumutbar macht |
Beruf | Unerwarteter Verlust des Arbeitsplatzes |
Todesfall | Naher Angehöriger stirbt |
Allerdings dient diese Übersicht lediglich der Orientierung und muss keinesfalls mit den Bedingungen der entsprechenden Reiserücktrittsversicherung übereinstimmen. Nicht selten werden einige dieser Fälle ausgeschlossen.
Mehr Informationen zum Thema
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat online Wissenswertes rund um das Thema Reiseversicherungen zusammengefasst und stellt eine informative Broschüre zum kostenlosen Download bereit. Diese enthält weiterführende Informationen zu Reiseversicherungen und klärt über alle wesentlichen Faktoren auf. Allgemeine Tipps zu Urlaubsreisen haben wir darüber hinaus in unserer Artikelsammlung „Urlaub & Reisen“ zusammengefasst.
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