Noch vor einigen Jahren galten Carports als ungewöhnliche und exotische Bauten. Heute sind sie von vielen Grundstücken nicht mehr wegzudenken. Die seitlich offenen aber überdachten Stellplätze schützen PKWs, Motorräder, Boote oder Hänger vor Wind und Wetter. Zudem lassen sie sich wesentlich schneller und unkomplizierter errichten, als eine gemauerte Garage. Mit ein wenig handwerklichem Geschick schaffen es sogar Hobbyhandwerker, einen Carport selbst zu errichten.
Vom Profi, als Bausatz oder selbst konstruiert
Verfügen Sie nur über zwei „linke Hände“? Dann lassen Sie lieber einen Profi Ihren Carport errichten. Ein Zimmermann, Bauunternehmen oder diverse Holzbaufirmen übernehmen professionell diese Aufgabe. Dafür müssen Sie natürlich entsprechende Kosten einplanen, die aufgrund der Expertise und Arbeitsleistung der Firmen recht hoch ausfallen kann. Preiswerter gelingt der Carportbau, wenn Sie selbst zum Werkzeug greifen. Mit nur wenig handwerklichem Geschick empfiehlt es sich als Hobbyhandwerker, einen Bausatz zu erstehen und ihn nach Anleitung zu errichten. Als Materialien kommen dafür zum Beispiel Holz, Aluminium und Plexiglas zum Einsatz. Das Herz eines echten Hobbyhandwerkers schlägt jedoch erst so richtig hoch, wenn der Carport selbst konstruiert wird. Das Netz hält dafür zahlreiche Bauanleitungen parat. Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier. Ob mit Bausatz oder lediglich den Baumaterialien und einer Anleitung – besorgen Sie sich Hilfe für den Aufbau des Grundgerüstes. Auf diese Weise geht es nicht nur leichter und zügiger von der Hand, sondern das Risiko von Unfällen wird gleichermaßen minimiert.
Das sollten Sie vorher bedenken
Bevor Sie mit Freude den Bau des Carports beginnen, gilt es einige grundlegende Dinge zu beachten. Die Standortwahl des Carports ist beispielsweise entscheidend für das spätere Aussehen. Wie weit hinten im Grundstück ist der Carport gelegen? Wie viel Meter Zufahrt müssen im Winter geräumt werden? Nach Möglichkeit wird die Wetterseite des Carports geschlossen, um ihn später vor Wind und Regen oder Schnee zu schützen. Außerdem sollte das Material passend zum restlichen Gebäude bzw. dem Grundstück ausgewählt werden. Zumeist greifen Hobbyhandwerker zu Holz, denn dieser Naturbaustoff lässt sich sowohl altmodisch, konventionell oder auch modern interpretieren und auch von Laien gut bearbeiten. Gedanken sollten Sie sich zudem über einen eventuellen Stromanschluss am Carport machen. Möchten Sie später unter dem überdachten Stellplatz ein Elektrogerät, wie beispielsweise den Staubsauger zum Reinigen des Wagens oder einen Kompressor, anschließen? Oder legen Sie Wert auf eine Beleuchtung ihres Garagenersatzes in der dunklen Jahreszeit? Eventuell reicht Ihnen auch das Anbringen von einfachen Solarzellen für diese Aufgabe auf dem Dach des Carports. Ein weiterer oft übersehener Punkt beim Carportbau ist die Dachentwässerung. Nicht nur die Neigung des Daches ist für dieses Thema ausschlaggebend, sondern eventuelle bauliche Voraussetzungen für Regenrinnen und Fallrohre, die das Wasser auffangen, weiterleiten und verhindern, dass Fundamente unterspült werden. Mitunter möchten Sie das Carportdach auch rein ökologisch begrünen. Dafür müssen ebenfalls einige Anforderungen im Voraus geklärt werden.
Eine Baugenehmigung – ja oder nein?
Mal eben mit der Schubkarre und einer Schaufel losziehen, um die Fundamente für den Carport zu legen, kann später mit einem bösen Erwachen enden. Je nach Bundesland, Lage des Grundstückes und des späteren Carports darauf sowie den örtlichen Bestimmungen werden Hobbyhandwerker schnell zum Bauherren. Teils ist eine Baugenehmigung für den Carport nach der jeweiligen Landesbauverordnung erforderlich. Bevor also teures Material gekauft und unvermindert drauf los gesägt wird, lohnt es sehr, sich über die baurechtlichen Vorschriften in den jeweiligen Gemeinden, Städten oder Landkreisen zu informieren. Meist müssen Mindestabstandsflächen zum Nachbarn eingehalten werden oder die Statik nachgewiesen sein. Sicher gehen diejenigen Handwerker, welche sich vor dem Bau des Carports Auskünfte über einen eventuell notwendigen Bauantrag beim zuständigen Bauamt ihrer Gemeinde einholen. Damit wird nicht nur Streit mit dem Nachbarn vermieden, sondern auch Ärger mit den Behörden.
Tipp: Abgesehen von dem eigentlichen Bauantrag, der eventuell nach Landesbauordnung nicht notwendig sein muss, kann jedoch die Zufahrt zum Carport ein Problem darstellen. Teils müssen dafür die Bordsteine abgesenkt oder eine zweite Zufahrt errichtet werden. Beides ist vielen Gemeinden, Städten und Landkreisen genehmigungspflichtig und erfordert entsprechende Anträge bei den Ämtern. Erkundigen Sie sich am besten immer im Voraus bei den Behörden, ob zusätzliche Vorschriften eingehalten werden müssen. damit Sie nachträglichem Ärger vermeiden.
Fazit: Carports sind mitunter beliebter als Garagen. Sie geben ausreichend Schutz vor der Witterung, gewähren gleichzeitig eine gute Durchlüftung und sind dabei oft ästhetisch ansprechender als Garagen. Carports können entweder vom Fachmann errichtet werden, oder mit einem Bausatz bzw. einer Anleitung für den Carportbau aus dem Internet selbst konstruiert werden. Vorher müssen eventuelle Baugenehmigungen bzw. Zufahrtsberechtigungen von den örtlichen Behörden eingeholt werden.