Auf Pflege angewiesen zu sein ist für alle Beteiligten schwer. Der oder die Betroffene ist in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt und das Pflegepersonal muss täglich schwere körperliche Arbeit verrichten. Eine Pause vom anstrengenden Alltag würde allen gut tun, doch Urlaub mit Pflegebedürftigkeit ist nicht so einfach zu planen. Schließlich bietet ein normales Hotel nicht die notwendige Ausstattung und es wäre keine Erholung für die Angehörigen beziehungsweise fürs Pflegepersonal, wenn alle Schritte genau wie daheim gemacht werden müssen.
Die Lösung ist deshalb ein Urlaub mit Pflegekonzept, der sich in Form eines Pflegehotels realisieren lässt. Die Auswahl ist von Zeit zu Zeit immer weiter gestiegen, allerdings handelt es sich um keinen geschützten Begriff. Man sollte also nicht auf gut Glück buchen, sondern sich vorher genau informieren. Die wichtigsten Punkte sind in den nachfolgenden Absätzen zu finden.
Barrierefrei und angemessen ausgestattet
Das Pflegehotel muss auf jeden Fall barrierefrei sein. Das betrifft alle Bereiche und nicht nur die Zugänge. Außerdem ist die Ausstattung sehr wichtig, denn manche benötigen zum Beispiel ein Pflegebett oder Haltegriffe. Normale Hotels können das natürlich nicht bieten, aber auch bei Pflegehotels sollte vorher nachgefragt werden. Ausreichend große Zimmer sind ebenfalls wichtig.
Diverse Hilfsmittel werden zur Verfügung gestellt
Elektrostühle, Hausnotrufsysteme oder auch Rollatoren sind Hilfsmittel, auf die viele Pflegebedürftige angewiesen sind. Wenn es der Fall ist, dann sollten diese unbedingt vor Ort angeboten werden. Die Hilfsmittel sorgen zum Teil auch dafür, dass bei einem Ernstfall schnell Hilfe da ist.
Es gibt eine Rundum-Verpflegung und einen ambulanten Pflegedienst
Damit einem sorgenlosen Urlaub nichts im Wege steht, sollte das Pflegehotel eine Rundum-Verpflegung anbieten. Man kann auch von einem All-inklusive-Urlaub sprechen, bei dem sich der Betroffene und die Angehörigen keine Sorgen um dessen Pflege machen müssen.
Mindestens genauso wichtig ist die ständige Verfügbarkeit eines ambulanten Pflegedienstes, der im Notfall jederzeit einspringen kann.
Das Angebot einer Tages- oder Kurzzeitpflege besteht
Wenn man mit einem pflegebedürftigen Menschen Urlaub macht, dann möchte man viel Zeit miteinander verbringen. Die Verfügbarkeit von entsprechenden Freizeitangeboten und Veranstaltungen ist also ein entscheidender Faktor, allerdings ist es auch beim Gegenteil der Fall. Das heißt, dass sowohl die Angehörigen/Pflegepersonen als auch der oder die Pflegebedürftige die Möglichkeit haben sollte, auch mal alleine Unternehmungen durchzuführen. Damit das aber machbar ist, muss die Inanspruchnahme einer Tages- oder Kurzzeitpflege bestehen. Durch sie ist die Verpflegung des Betroffenen garantiert und einem zeitlich „getrennten“ Urlaub steht nichts im Wege.
Planungsunterstützung durch das Personal
Ein gutes Pflegehotel sorgt sich nicht nur während des Aufenthalts um ihre Gäste, sondern auch schon davor. Genauer gesagt geht es um die Planung, die auf jeden Fall stehen muss. Da man als Laie aber meist noch keine großen Erfahrungen auf diesem Gebiet hat, ist die Planungsunterstützung durch das Personal Gold wert. Auch, weil ohne professionelle Hilfe oft etwas vergessen wird.
Es geht aber nicht nur um die Planung, sondern oftmals haben Pflegepersonen auch Anspruch auf eine finanzielle Unterstützung. Ansprechpartner ist die Pflegekasse, jedoch können Zuschüsse nur bei einer Beantragung bewilligt werden. Da das Ganze aber nicht immer so einfach ist, ist die Hilfe durch das Personal entlastend. Konkret geht es unter anderem um eine Finanzspritze bei den Punkten „Pflegesachleistungen“, „Kurzzeitpflege“ und „Verhinderungspflege“.