Laut einer Statista-Umfrage aus dem Jahr 2019 gehen über 5 Millionen Deutsche regelmäßig in die Sauna. Und dafür gibt es gute Gründe. Ein Besuch in der finnischen Schwitzhütte entspannt, steigert das Wohlgefühl und fördert die Gesundheit. Einige Dinge sind dabei aber zu beachten.
Dauer des Saunabesuchs
Für einen Besuch in der Sauna sollten Sie ausreichend Zeit einplanen. Schließlich geht es darum, sich zu entspannen und vom Alltag abzuschalten. Ein guter Richtwert sind drei Stunden. Einsteiger legen sie am besten auf den Vormittag. Während dieser Zeit erwärmt sich der Körper im Einklang mit dem natürlichen Tagesrhythmus und kann sich besser entspannen. Bei Saunagängen zu späten Abendstunden neigt der Körper gerade bei Anfängern zur vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen. Das kann später das Einschlafen erschweren.
Vorbereitung
Da ein Saunabesuch immer eine gewisse Belastung für den Körper darstellt, sollten Sie zwei Stunden vorher auf größere Mahlzeiten verzichten. Andernfalls ist der Organismus zu sehr mit der Verdauung beschäftigt. Auch mit leerem Magen sollten Sie nicht saunieren.
Ehe Sie die Sauna betreten, duschen Sie sich einmal komplett ab und trocknen sich danach mit einem Handtuch. Das hat einerseits hygienische Gründe, andererseits entfernt es den natürlichen Fettfilm von der Haut und verbessert so die Transpirationsfähigkeit. Verzichten sollten Sie aus diesem Grund auch auf Parfüm und Hautpflegeprodukte.
Die Auswahl des Platzes
Da erwärmte Luft aufsteigt, ist die Temperaturbelastung auf den oberen Bänken höher. Anfänger nehmen deshalb auf den unteren und mittleren Bänken Platz. So bekommt der Kreislauf Gelegenheit, sich an die neue Belastung zu gewöhnen. Ihren Sitzplatz bedecken Sie mit einem Handtuch. Das hat zum einen hygienische Gründe, zum anderen macht es das Sitzen auf den erhitzten Holzleisten angenehmer.
Richtig saunieren
Ein Saunagang dauert üblicherweise zwischen 8 und 12 Minuten. Die Obergrenze sind 15 Minuten. Da ein längerer Aufenthalt auch einen an Hitze gewöhnten Kreislauf überfordern kann, sollten sich auch erfahrene Saunagänger an die Richtwerte halten.
In der Sauna legen Sie sich am besten hin. So erwärmt sich Ihr Körper gleichmäßig. Lediglich in den letzten zwei Minuten sollten Sie eine aufrechte Sitzposition einnehmen. So vermeiden Sie Schwindel und Ohnmachtsanfälle. Bewegen Sie außerdem Ihre Beine, um einen Blutstau im Unterkörper zu vermeiden.
Tipp: Die Blutzirkulation lässt sich mit verschiedenen Methoden verbessern. Eine davon ist die Druckpunktstimulation, wie sie bei der traditionellen Thai-Massage zum Einsatz kommt. Dabei wird außerdem mit verschiedenen Griffen die Geschmeidigkeit und Flexibilität des Bewegungsapparats erhöht.
Nach dem Saunagang
Den eigentlichen Gesundheitseffekt der Sauna macht die anschließende Abkühlung aus. Gerade als Einsteiger ist es hierbei wichtig, den Körper angemessen vorzubereiten. Bewegen Sie sich hierzu nach dem Saunagang zunächst zwei Minuten an der frischen Luft. So kühlen sich Ihre Atemwege ab und Sie verbessern Ihre Sauerstoffaufnahme.
Es folgt der kalte Schlauchguss. Gehen Sie dabei von den Gliedmaßen zur Körpermitte vor, um Ihrem Kreislauf Gelegenheit zu geben, sich an die Abkühlung zu gewöhnen. Danach geht es kurz in das kalte Eintauchbad und zum Schluss noch einmal in das warme Fußbad. So verlässt auch der letzte Rest Wärme Ihren Körper und Sie verhindern störendes Nachschwitzen.
Den ganzen Ablauf wiederholen Sie 2 – 3 Mal. Im Anschluss entspannen Sie noch ein wenig im Ruheraum und lassen den Saunaaufenthalt in aller Ruhe ausklingen.
Tipp: Weiterführende Informationen zu den gesundheitlichen Vorzügen eines Saunagangs finden Sie in dieser Langzeitstudie der Universität Ostfinnland, die im Jahr 2018 veröffentlicht wurde. Im Rahmen der Erhebung wurde unter anderem nachgewiesen, dass eine Sauna-Frequenz von 4 – 7 Besuchen pro Woche die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit um bis zu 70 Prozent senkt.
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