Eine Mikrowelle darf in keiner modernen Küche fehlen. Die Mini-Öfen sind praktisch, sicher und können Essen in kurzer Zeit aufwärmen. Was wie selbstverständlich klingt, ist aber eine relativ neue Erfindung. Wir erklären, wie sie funktioniert.
Wie funktioniert eine Mikrowelle?
In einem Mikrowellenherd werden elektromagnetische Wellen erzeugt. Sie haben eine Frequenz von einem bis 300 GHz (300 bis 1 Millimeter Wellenlänge) und sind im optischen Spektrum leicht unterhalb von Licht (Infrarot) angesiedelt. Die hohe Frequenz wird benötigt, um Wassermoleküle zur Bewegung anzuregen. Man macht sich dabei zunutze, dass ein Wassermolekül aus zwei positiven Wasserstoffionen und einem negativ geladenen Sauerstoffion besteht. Die Wellen versuchen nun wie bei einem Magnet die Wasserstoffmoleküle auszurichten. Aufgrund des Dipols ändert sich die Richtung der Moleküle ständig, wodurch die Moleküle aufeinandertreffen. Durch Reibung entsteht Wärme, die wiederum das Essen erwärmt. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn das zu erwärmende Essen zu einem Teil aus Wasser besteht, was aber in den meisten Fällen gegeben ist.
Mikrowellen sind relativ neu
Auch wenn viele von uns schon seit sie sich erinnern können eine Mikrowelle in der Küche stehen haben, ist das Gerät an sich eine eher neue Erfindung. Die erste Mikrowelle kam 1947 auf den Markt und war relativ teuer. Doch schon damals konnte sie mit den Vorzügen punkten, die auch noch heute genutzt werden: Sie kann Essen relativ schnell erwärmen, ist sicher in der Handhabung und erwärmt nur das Gargut, nicht aber ihre Umgebung. Die Betriebssicherheit ist einerseits essentiell, andererseits leicht zu bewerkstelligen. Durch die hohe Energie, die von den hohen Frequenzen ausgeht, sind Mikrowellenstrahlen auch dazu geeignet, im Körper für Wärme zu sorgen. Andererseits ist ein faradayscher Käfig wegen der hohen Frequenzen leicht zu erzeugen, weshalb das Gehäuse aus Metall und die Scheibe mit einem Gitter versehen ist.
Mikrowellen können mittlerweile mehr
Während die Mikrowelle zunächst nur zum Erhitzen von Speisen genutzt wurde, ist der technische Fortschritt auch an ihren nicht vorbeigegangen. Mittlerweile gibt es Kombi-Geräte, die neben dem Erwärmen auch das Garen, Grillen und sogar Backen beherrschen. Das Dampfgaren ist dabei eine Ausnutzung der eigentlichen Funktion einer Mikrowelle: Durch Erhitzen von Wasser ändert dieses seinen Aggregatzustand und der Wasserdampf kann dann das Gargut wie Gemüse garen. Beim Grillen kommen Heizspiralen zum Einsatz. Die Funktion ist dabei mit einem elektrischen Griff vergleichbar. Auch die Backfunktion ist aus dem Elektro-Herd entliehen, nur etwas kleiner. Welche Mikrowelle welche Funktionen mitbringt, kann man aus Übersichten im Internet entnehmen. Welche Funktionen Sie davon wirklich brauchen, sollten Sie hingegen am besten selbst entscheiden. Während alles in einem Gerät zweifelsfrei praktisch ist, muss man außerhalb der Kernfunktionen stets mit Kompromissen rechnen.