Nach einem zahnärztlichen, operativen Eingriff müssen Patienten einiges beachten, um ihre Wundheilung zu fördern. Obgleich Wunden im Mund deutlich schneller verheilen als an anderen Körperstellen, sind sie doch genauso anfällig für Infektionen. Vor allem bei einer Wurzelspitzenresektion, bei der ein entzündeter Zahn erhalten werden soll, ist Vorsicht geboten. Wir zeigen, worauf es nach dem Eingriff zu achten gilt.
Vornweg: Was ist eine Wurzelspitzenresektion?
Die Wurzelspitzenresektion wird von Patienten fälschlicherweise häufig mit einer Wurzelbehandlung verwechselt. Letztes ist im Wesentlichen weniger aufwendig, da der Zahnarzt die Wurzel durch den Zahn hindurch behandeln kann. Bei einer Resektion allerdings handelt es sich um einen operativen Eingriff, bei der das Zahnfleisch wie auch die Knochenhaut durchtrennt und Knochensubstanz abgetragen wird. Dafür schiebt der Zahnarzt die Knochenhaut so weit vom Knochen, bis er einen freien Zugang hat und diesen abtragen kann. Anschließend kürzt er die Wurzelspitze des Zahnes um zwei bis drei Millimeter und entfernt zusätzlich entzündetes Gewebe. Weitere Informationen zur Wurzelspitzenresektion findet man hier.
Das Ziel einer Wurzelspitzenresektion ist der Erhalt des Zahnes. Durchgeführt wird dieser Eingriff am häufigsten bei Zähnen, die sich im direkten Sichtfeld befinden. Die Resektion kommt meist dann zum Einsatz, wenn eine Wurzelbehandlung keine Wirkung zeigt.
Das sollten Patienten nach einer Wurzelspitzenresektion beachten
Nach einer Wurzelspitzenresektion kann es zu leichten Schwellungen im Gesicht kommen. Ein in ein Handtuch eingewickelter Kühlakku schafft Abhilfe. Wichtig ist, die Stelle nicht länger als fünf bis zehn Minuten zu kühlen. Auch darf das Eis nicht mit der Haut in Berührung kommen, da es sonst zu Verbrennungen durch Kälte kommen kann. Bei starken Schwellungen kann das Kühlen alle 20 bis 30 Minuten wiederholt werden. Klingen diese nicht ab, solle der behandelnde Zahnarzt kontaktiert werden.
Patienten können nach einer Wurzelspitzenresektion ihre Zähne putzen. Dabei sollten sie den Bereich rund um den chirurgischen Eingriff zunächst aussparen. Im Regelfall ist bis zum Entfernen der Naht Vorsicht geboten beim Reinigen der Zähne.
Direkt nach dem Eingriff sollte auf Nahrung verzichtet werden. Erst wenn die Betäubung nachlässt, darf der Patient wieder essen. Aufgrund der Lokalanästhesie besteht das Risiko, sich beim Kauen zu verletzen.
Die größte Gefahr direkt nach einem chirurgischen Eingriff sind Nachblutungen. Nach der Wurzelspitzenresektion kann es zu leichten Blutungen kommen, die mit etwas Kühlung in der Regel in den Griff gebracht werden. Sind die Nachblutungen allerdings zu stark und kommt es zu intensiven Zahnschmerzen, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Sport und schweres Heben können das Risiko für Blutungen erhöhen, weshalb der Patient für einige Tage auf körperliche Anstrengung verzichten sollte. Auch Nikotin, Koffein und Alkohol sind zu meiden, um die Wundheilung nicht zu gefährden.