Sobald Kinder das Alter erreichen, wo sie den Kindergarten oder andere Einrichtungen besuchen, wird auch Musik zum Thema. Oft entsteht der Wunsch, ein eigenes Instrument zu beherrschen, aus dem gemeinsamen Musizieren mit anderen Kindern – viele Eltern wissen dann nicht, wie sie ein vorhandenes Interesse optimal fördern können.
Ab wann können Kinder ein Musikinstrument lernen?
Je nach motorischen Fähigkeiten sind Kinder durchaus schon mit 4 oder 5 Jahren in der Lage, ein Musikinstrument bestimmungsgemäß zu benutzen. Dabei geht es weniger um professionelles Musizieren als vielmehr darum, das Instrument mit Freude und Hingabe einzusetzen – und um ein Gespür für Musik, Rhythmus und Takt zu entwickeln.
Meistens ist das Interesse auf ein bestimmtes Instrument beschränkt, wobei auch andere Kinder im Verwandten- und Bekanntenkreis eine nicht unerhebliche Rolle spielen können. Ob Streichinstrumente, z.B. von Paganino, Klavier oder Schlagzeug: Altersabhängig sind bestimmte Instrumente besonders geeignet für die kleinen Nachwuchsmusiker.
Blockflöte: Oft ist der Blockflötenunterricht der erste Weg zum eigenen Musizieren. Selbst für ganz kleine Kinder (ab circa 3 Jahre) sind Blockflöten eine tolle Möglichkeit, sich musikalisch auszudrücken. Das Instrument ist auch für kleine Hände gut geeignet und die Grifftechniken und erste Musikstücke sind schnell erlernt.
Geige: Für kleine Kinder stehen Streichinstrumente auch in Miniaturausgabe zur Verfügung. So können bereits Kindergartenkinder der Geige die ersten Töne entlocken – aber Achtung: Hier ist Geduld gefragt, denn bis „richtige“ Musikstücke möglich sind, vergeht eine ganze Weile. Das Instrument ist daher eher nicht für sehr ungeduldige Kinder mit niedriger Frustrationstoleranz geeignet.
Klavier: Wenn im heimischen Wohnzimmer ein Flügel oder ein Klavier steht, verleitet das auch kleinere Kinder schnell dazu, selbst einmal in die Tasten zu hauen – mit ein bisschen Unterricht lässt sich das zu ambitioniertem Klavierspiel ausbauen. Besonders viel Spaß macht Kindern das mehrhändige Spielen; wer also selbst auch Klavier spielt, hat hier die Möglichkeit, auch selbst noch einmal zum Musizieren zu kommen.
Gitarre: Zupfinstrumente und besonders eine Gitarre wird spätestens in der Grundschule interessant – oft begleitet die Klassenlehrerin die Klasse im Musikunterricht mit dem Instrument. Ob klassische Ausrichtung oder rockig-modern: Gitarrenmusik lässt sich variabel einsetzen und spricht daher fast jeden Geschmack an. Ganz oft entsteht aus dem kindlichen Interesse auch der Wunsch, später in einer Band zu musizieren – dies ist dann meistens mit dem Umstieg auf eine elektrische Gitarre verbunden.
Schlagzeug: Der Albtraum aller Eltern, die sich nach Ruhe sehnen – wenn das Kind sich für das Musizieren auf dem Schlagzeug interessiert, ist es mit den harmonischen Stunden und dem Mittagsschlaf erst einmal vorbei. Zu Beginn ist sicher kein vollausgestattetes Schlagzeug nötig – dieses lässt sich nach und nach käuflich erwerben. Besonders Kinder mit viel Gefühl für Rhythmus mögen das Musizieren auf dem Schlagzeug – motorisch ist das bereits ab dem Grundschulalter zu schaffen.
Trompete: Blasinstrumente sollten erst dann unterrichtet werden, wenn die Milchzähne schon durch die bleibenden Zähne ersetzt wurden – ansonsten drohen Fehlstellungen. Dennoch ist auch eine Trompete ein tolles Instrument, das viele Heranwachsende und auch Erwachsene mit großer Leidenschaft spielen.
Der Einstieg in das Musizieren
Musikschulen gibt es wie Sand am Meer – ebenso wie private Institute und Lehrer. Bevor Sie sich an einen langfristigen Vertrag binden, sollten Sie Ihr Kind in verschiedene Kurse – und auch Instrumente – hineinschnuppern lassen. Oft begeistern sich Kinder sehr schnell für eine bestimmte Sache, aber nicht immer ist die Begeisterung auch von Dauer. Daher lohnen sich die Schnupperstunden doppelt – vielleicht merkt Ihr Kind auch selbst nach ein paar Unterrichtseinheiten, dass es lieber Geige anstelle von Klavier spielen möchte.
Übrigens: mangelndes musikalisches Interesse oder Talent sollte kein Anlass für Kritik oder Ärger sein. Nicht alle Menschen sind an Musik interessiert – dafür können die Talente woanders liegen. Lassen Sie Ihr Kind frei entscheiden – nichts ist schlimmer als aufgezwungene Hobbys und Übungsstunden, die mit Druck verbunden sind.