Das Einkaufsverhalten hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Immer mehr Menschen nutzen die breite Angebotspalette der Internetshops und die oftmals damit verbundenen günstigen Preise. Rund zwei Drittel der Deutschen über 14 haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2016 per Mouseklick geshoppt(1). Doch nicht alle im Netz angebotenen Zahlmethoden sind tatsächlich für den Endverbraucher empfehlenswert.
Auf Nummer sicher gehen: Kauf auf Rechnung
Interneteinkäufe sind bequem und günstig. Ausgesprochen kundenfreundlich erweisen sich Shops, die den Kauf auf Rechnung anbieten. Er gilt als sicherste Zahlungsmethode für das Shoppen im Netz. Da Onlinehändler jedoch große Risiken eingehen, bieten nur ausgewählte Shops diesen Service an. Für die Kunden bedeutet der Kauf auf Rechnung auch eine vereinfachte Rücksendung der Waren bei Nichtgefallen, sowie die Bezahlung ohne Risiko.
Bezahldienste: nicht die schlechteste Wahl
Nahezu jeder kennt namhafte Bezahldienste wie etwa Paypal. Als Drittanbieter fungieren sie als Mittler zwischen Onlinehändler und Kunden. Dieser überweist das Geld an den Bezahldienst, welcher dann die Information über den Zahlungseingang an den Händler weiterleitet. Er verschickt daraufhin seine Ware. Ist diese sicher beim Verbraucher angekommen, leitet der Bezahldienst das Geld an den Internetanbieter weiter. Da der Drittanbieter quasi ein separates Kundenkonto anlegt, werden keine sensiblen Daten an den Händler übermittelt. Eine solche Bezahlung über Drittanbieter kann sicher sein. Vorsicht ist bei Sofortüberweisungen geboten. Hierfür wird es notwendig, seine Bank- bzw. Kreditkartendaten im Netz zu übermitteln. Geschieht dies nicht über eine verschlüsselte Verbindung (SSL, TLS), besteht die Gefahr des sogenannten Phishing – also dem Angeln der sensiblen Daten(2). Verbraucher erkennen eine verschlüsselte Datenübertragung an dem kleinen Vorhängeschloss als Symbol vor der Adresszeile ihres Browsers. Es erscheint außerdem die Abkürzung https vor der Adresse. Außerdem können Rückbuchungen bei Sofortüberweisung nur getätigt werden, sofern der Verkäufer einen Käuferschutz anbietet.
Relativ sicher: Lastschrift sowie Kreditkartenzahlung
Da das Risiko ihre Waren gegen Rechnung anzubieten für Onlinehändler sehr hoch ist, offerieren immer mehr Verkäufer die Bezahlung per Kreditkarte oder per Lastschrift. Für den Verbraucher ist dies relativ sicher, da sie jederzeit zurückbuchen lassen können. Bei dieser Bezahlmethode liegt die größte Gefahr tatsächlich ähnlich der Bezahlung per Drittanbieter in der unsicheren Übermittlung der eigenen Bankdaten. Daher gilt auch hier: Sensible Informationen dürfen nur über verschlüsselte Verbindungen, als https-Verbindungen, gesendet werden.
Nachnahme kann sehr teuer werden
Der Versand per Nachnahme erfolgt zweifelsohne sehr bequem und schnell. Doch dieser Service hat seinen Preis. Wer die Ware direkt beim Paketboten bezahlt, muss oft mit sehr hohen Gebühren rechnen. Auch kann die Sendung nur bedingt in Ruhe auf Schäden überprüft werden, was eine Rückerstattung bei einer Reklamation erschweren kann. Verbraucherschützer raten daher vom Haustürinkasso dringend ab.
Vorauskasse: ein hohes Risiko
Schwarze Schafe sind auch unter den Onlinehändlern zu finden. Bezahlt man seine Ware per Vorauskasse und diese wird durch den Verkäufer nicht versandt, kann nicht ohne weiteres eine Rückbuchung des Betrages erfolgen. Der Kunde bleibt sehr oft im Ernstfall auf seinem finanziellen Schaden sitzen.
Fazit: Der Kauf auf Rechnung ist am verbraucherfreundlichsten. Ebenfalls relativ sicher sind die Bezahlung per Kreditkarte und Lastschrift, sofern die sensiblen Daten ausschließlich über eine verschlüsselte Verbindung übermittelt werden. Von Vorauskasse und dem Bezahlen per Nachnahme raten Verbraucherschützer explizit ab.
Quellen:
(1): Statista.com
(2): Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
(Stand 08.05.2018)