Der Sommer könnte so schön sein, wäre da nicht die Sonne, die manchmal glühend heiß auf der Haut brennt. Ein schattiges Plätzchen schafft da Abhilfe. Während Markisen einen recht preisintensiven Sonnenschutz darstellen und Sonnenschirme oftmals nicht ausreichen, bieten Sonnensegel eine echte Alternative. Sie lassen sich in nahezu jeder Größe passend anfertigen und spenden auf Terrassen, Balkonen oder im Garten kühlen Schatten und auch architektonisch ein interessantes Stilelement. Wer sein Sonnensegel selbst nähen möchte, muss auf einige wichtige Besonderheiten achten.
Nicht jeder Stoff ist geeignet
Ein Sonnensegel muss mit ausreichend Spannung angebracht werden. Ansonsten schlägt es im Wind oder wirft unschöne Falten. Nicht jeder Stoff eignet sich jedoch dazu, als Sonnensegel verarbeitet zu werden. In aller Regel greifen Hobby-Schneider hierbei auf sogenannte Markisen- oder Segeltuchstoffe zurück. Sie sind langlebiger, lichtbeständig und strapazierfähiger als einfaches Baumwollgewebe. Besonders leichte Sonnensegelstoffe sind Mischgewebe aus Polyester und Polyacryl. Außerdem gilt es bei der Stoffauswahl zu bedenken, ob ein UV-Schutz gewünscht wird bzw. der Stoff durch eine spezielle Imprägnierung auch wasserabweisende Eigenschaften haben soll.
Die Befestigung des Segels
Je nach Größe des Sonnensegels kommen einige Quadratmeter Stoff und damit viel Gewicht zusammen. Die Aufhängung des Segels muss dementsprechend sicher und fest sein. An den Ecken des Segels werden entweder große rostfreie Ösen mit einem Locheisen und einem Ösenstanzer eingeschlagen oder aber man näht ein Gurtband als Schlaufe an die Ecken. Karabinerhaken in den Ösen erlauben das schnelle Auf- und Abbauen des Segels. Um an besonders zugigen Ecken das Sonnensegel vor zu viel Spannung zu schützen, können zwischen Segel und Verankerungen Druck- bzw. Zugfedern angebracht werden. Diese sind in jedem Baumarkt erhältlich. Grundsätzlich können Sonnensegel an Hauswänden, Bäumen, Pfosten oder auch mit Heringen im Boden verankert werden.
Die Besonderheiten beim Nähen
Segeltuch- oder Markisenstoffe sind recht schwere Gewebe, dementsprechend braucht es eine gute Nähmaschine, um sie zu verarbeiten. Am besten nutzt man Kapnähte, um die Stoffbahnen miteinander zu verbinden. In die Ränder des Sonnensegels wird indes ein Gurtband eingeschlagen und fest eingenäht. Es nimmt ebenfalls den Zug vom Stoff und Schützt das Segel vor Windböen. Bei großen Segeln empfiehlt es sich, Eckverstärker einzunähen, die ein Herausreißen der Ösen verhindern sollen. Eine Besonderheit haben jedoch alle Sonnensegel gemeinsam. Eine konkave Einwölbung an jeder Seite des Segels. Diese sogenannte Hohle muss pro laufenden Meter Seitenlänge rund 4 cm betragen. Durch die Hohle entsteht sprichwörtlich die typische Form eines Segels.
Fazit: Es braucht etwas handwerkliches Geschick und eine gute Nähmaschine, um ein Sonnensegel zu nähen. Zum Einsatz kommen außerdem imprägnierter Segeltuchstoff oder Markisenstoff, sowie rostfreie Ösen und breites Gurtband von mindestens 2 bis 5 cm Breite. Im besten Fall verfügt der Stoff des Sonnensegels über einen UV-Schutz sowie eine wasserabweisende Imprägnierung, die jedoch regelmäßig aufgefrischt werden muss. Wer sich nicht zutraut, das Segel selbst zu nähen, kann es in seinen Wunschmaßen bei einer Näherei auch in Auftrag geben.