Nicht selten kommt vor dem Aufbau der Abbruch. Der ist nicht so einfach, wie das zunächst aussieht. Mit Dynamit und Abrissbirne ist es oftmals nicht getan, denn vorher muss sichergestellt werden, dass keine Gefahr für Umwelt und Anwohner zu befürchten ist.
Am Anfang steht die Entkernung
Wenn ein Gebäude abgerissen werden soll, kann man nicht einfach loslegen. Zunächst einmal steht eine gründliche Planung auf dem Programm. Immerhin sollten Anwohner keine übermäßigen Nachteile haben. Nach der ersten Planung muss das Gebäude aber zunächst entkernt werden. Das bedeutet, dass im ersten Schritt alles entfernt wird, was sich noch im Inneren befindet. Das hat auf jeden Fall den Vorteil, dass die eigentlichen Abbrucharbeiten dann schneller gehen, weil weniger Schutt entsteht. Am Ende der Entkernung stehen nur noch die Grundmauern; Räume sind dann zwar noch zu erkennen, aber darin befindet sich nichts mehr.
Eine Entkernung findet nebenbei bemerkt auch dann statt, wenn es nur um eine Sanierung geht. Man spricht dann von einem Teilabriss. Das kann sinnvoll sein, wenn der Grundriss erhalten bleiben soll, das Gebäude aber eine neue Aufgabe bekommen soll, oder wenn das Energiekonzept überarbeitet werden soll.
Achtung vor Gefahrstoffen
Aus verschiedenen Gründen werden und wurden im Bau bestimmte Materialien verwendet. Manche von ihnen gelten mittlerweile als gesundheitsschädlich, beispielsweise Asbest. Der Stoff wurde etwa von den 60er bis 80er Jahren als Brandschutzmaterial verwendet, weil er dafür gute Eigenschaften bietet. Mittlerweile weiß man aber, dass Asbest krebserregend ist. Doch keine Angst: Im verbauten Zustand ist er harmlos. Gefährlich sind die Fasern, die beim Zerstören entstehen – und das ist genau der Grund, warum die Information, ob Asbest verwendet wurde, eine sehr wichtige ist. Denn die Fasern verbreiteten sich durch die Luft und das macht den Stoff heimtückisch.
Übrigens wird Asbest mittlerweile nicht nur im Rahmen eines geplanten Abbruchs entfernt und entsorgt. Auch bei einer Sanierung wird bei Bekanntwerden dafür gesorgt, dass der Asbest entsorgt wird.
Der eigentliche Abbruch
Sind alle Themen im Vorfeld geklärt, dann steht das Gebäude leer und kann abgerissen werden. Grundsätzlich darf in Deutschland jeder ein Gebäude abreißen, dennoch gibt es aufgrund von speziellen Maschinen und Erfahrungen gute Gründe, einen Experten für den Abbruch zu beauftragen.
Der Aufwand, der betrieben werden muss ist von der Größe des Gebäudes abhängig. Es kann schon ausreichend sein, dass ein Bagger die Arbeit verrichtet. Das dauert vergleichsweise lange, ist aber dafür relativ schonend. Schneller geht es mit einer Abrissbirne und je nach Höhe kann sogar Sprengstoff die sinnvollste Lösung sein.
Abtragen als schonendster Abriss
In bestimmten Fällen kann es auch angebracht sein, dass ein Gebäude nicht im klassischen Sinne abgerissen, sondern abgetragen wird. Das bedeutet, dass systematisch vom Dach angefangen die Steine entfernt werden. Diese Methode dauert, wenn das Ziel darin besteht, dass wieder Baugrund frei wird, am längsten. Dafür kann man sehr gezielt arbeiten und die Nachbarschaft wird so gut wie überhaupt nicht in die Arbeiten involviert.
Das Abtragen kann zudem einen weiteren Zweck verfolgen. Beispielsweise dann, wenn ein Gebäude um weitere Stockwerke erweitert werden soll, wenn der Dachstuhl erneuert werden muss oder wenn auf den Denkmalschutz geachtet werden muss.
Was passiert nach dem Abriss?
Nach dem Abriss an sich gibt es erst einmal jede Menge Schutt. Dieser muss ebenfalls entfernt werden. Ein professionelles Abbruchunternehmen kann das gleich mit übernehmen. Denn der vermeintliche Abfall ist keineswegs wertlos: Aus ihm können neue Baustoffe hergestellt werden. Am Anfang steht jedoch der Abtransport. Das geschieht in der Regel mit einem Kipplaster und einem Bagger. Das Material wird dann zum Recycling gegeben, woraus Rohstoffe zurückgewonnen werden. Was genau aus dem Schutt wird, hängt stark davon ab, woraus er besteht.