Ameisen im Haus will niemand haben. Wenn man im Sommer die Türen und Fenster aber offen stehen lässt, dann nehmen auch die Insekten gern diesen unversperrten Weg ins Haus und suchen sich dann auf direktem Weg einen Zugang zu den Nahrungsmitteln. Stärke- und zuckerhaltige Nahrungsmittel sind es übrigens, auf die es die Tierchen abgesehen haben. Meist lässt sich das Problem ohne Profi lösen.
Umsiedeln
Wichtig für die Bekämpfung der Insekten ist die Frage, um welche Art von Tieren es sich handelt und welche Nahrungsmittel sie bevorzugen. Darüber hinaus sollte man klären, wie die Tiere ins Haus gelangen und wo sie ihr Nest haben. Kennt man das Nest der Tiere, kann man sie relativ leicht umsiedeln. Dafür braucht man einen Blumentopf, den man mit Holzwolle oder Erde befüllt und dann auf den Kopf auf das Nest stellt. Nachdem die Insekten in den Topf gezogen sind, kann man sie leicht nach draußen umsiedeln.
Kleine, aber hilfreiche Hausmittel
Wenn man die Insekten auf dem Balkon oder der Terrasse hat und sie von dort aus in das Haus gelangen, kann man das Nest, das sich im Blumenkübel oder Blumenkasten befindet, solange konsequent unter Wasser setzen, bis das gesamte Ameisenvolk umgezogen ist.
Interessant ist, dass man den Ameisen auch Barrieren setzen kann. Das heißt, dass man sie gezielt daran hindert, ihren Weg zu gehen. Dafür braucht man Kreide, mit der man am Boden genau quer durch die Ameisenstraße einen dicken Strich zieht. Die Tiere mögen überhaupt keine Kreide und so wird dieser Kreidestrich zu einer unüberwindbaren Barriere für die Ameisen.
Ätherische Kräuter helfen sehr gut gegen den Ameisenbefall. Wacholderblätter, Tausendgüldenkraut, Farnkraut, Zitronenkraut, Lavendelöl, Kerbel oder auch Lavendelblüten, die auf die Ameisenstraße gestreut werden, vertreiben die lästigen Insekten. Neben der Tatsache, dass die Tiere den Duft der ätherischen Öle nicht mögen, wird der Orientierungssinn durch die ätherischen Öle gestört und damit kann man langfristig mit etwas Geduld die Insekten vertreiben. Auch Zimtpulver, Zitronenschalen oder eine kleine Schale mit Essig vor den Zugängen der Insekten auszulegen, kann durch die intensiven Düfte die Ameisen dazu bringen, zu verschwinden.
Hirschhornsalz tötet die Ameisen
Hirschhornsalz ist tödlich für die Tiere. Gemeinsam mit Zucker ausgelegt, ist es ein Köder für die Tiere. Diese Backzutat setzt allerdings für die Tiere giftiges Ammoniak frei, wenn es von den Insekten verspeist wird.
Köderfallen nur in Haushalten ohne Kinder und Haustiere
Köderfallen sind sehr effektiv gegen die Insekten, allerdings nicht nur für diese, sondern auch für Kleinkinder und Haustiere giftig. In ihnen ist ein Lockstoff gemeinsam mit einem Insektizid verarbeitet. Die Tiere nehmen das Gift auf und bringen es so in ihren Bau. Damit wird die komplette Population bekämpft. In Haushalten mit Kindern und Haustieren sollte man auf diese Ameisenbekämpfung aber lieber verzichten.
Keine Futterreste von Haustieren stehen lassen
Gerade Tierfutter kann die Insekten anziehen. Deshalb sollte man beim Ameisenbefall der Wohnung darauf verzichten, Futterreste der Haustiere in Näpfen oder Schälchen zu lassen. So werden die Insekten nur noch mehr angezogen – und zudem angefüttert.
Lebensmittel gut verschließen
Lebensmittel sollten immer sowohl trocken als auch sauber und dicht gelagert werden, so dass die Insekten überhaupt nicht erst angelockt werden. Sowohl Glas- als auch Keramikgefäße mit Gummidichtungen am Deckel sind für die Aufbewahrung von Lebensmittel ideal. Gefäße mit Klippverschluss eignen sich auch sehr gut, denn durch die Hebelwirkung wird das Gefäß noch besser abgedichtet.
Professionelle Hilfe
Wenn die Population der Tiere so stark ist, dass man sich mit Hausmitteln nicht mehr helfen kann, dann sind Biozide als Hilfsmittel gefragt. Für die Verwendung dieser ist aber nur der Profi qualifiziert. Wird der Befall also eher schlimmer als besser, dann muss man sich unbedingt an einen Schädlingsbekämpfer wenden, um den Insekten den Garaus zu machen.
Vielen Dank für die nützlichen Tipps! Aktuell habe ich auch das Problem mit den leidigen Tierchen. Ich komme aus München und da haben wir zur Zeit eine echte Plage (hier nachzulesen: http://www.muenchenonline.net/nachrichten/ameisen-erobern-muenchens-sandkaesten/388). Aus irgendeinem Grund fühlen sich die Viecher besonders wohl hier, vor allem in meinem Garten, von dem sie gerne auch über die Terasse mal in meine Küche kommen. Werde die oben beschriebenen Tipps deshalb dankbar ausprobieren!
Ein guter und kompakter Artikel zum Thema Ameisen! Die Haus mittel sollte man immer als Erstes probieren bevor man Insektizide verwendet!
Ja, Ameisen im Haus sind wirklich nicht schön … finde Deinen Artikel sehr gelungen Andreas. Vor allem finde ich gut dass das umsiedeln in Deinem Beitrag an erster Stelle steht. Weiter so. Gruß Kai
Bei einer Ameisenstraße kann es auch helfen, einen Schwamm in Zuckerwasser zu tränken und ihn in Ameisennähe zu platzieren, die Tiere werden davon angelockt und verheddern sich in den Schwammfasern, soll gut funktionieren. Viele Grüße, Anja