Es gibt viele Frauen, die sich einen anderen Busen wünschen: Zu klein, zu groß, zu schlaff, ungleich groß – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Wird die Brust als zu groß empfunden, dann hängt dies meist mit den individuellen Proportionen zusammen: Besonders kleine oder sehr schlanke Frauen (natürlich kann auch beides gleichzeitig zutreffen) leiden unter einer zu großen bzw. als zu groß empfundenen Brustpartie.
Die Möglichkeiten, Größe und Beschaffenheit zu verändern, sind bekanntlich begrenzt: Zwar lässt sich das Hautgewebe und somit im geringen Maße auch die Brust zum Beispiel durch gezielte Übungen leicht straffen. Eine Verkleinerung oder deutlich sichtbare Straffung ist aber nicht möglich. Hier stellt die operative Brustverkleinerung (oder Bruststraffung) die einzige Möglichkeit zur Veränderung dar. Hierbei wird das unerwünschte Haut- und Fettgewebe durch einen Einschnitt herausgetrennt und entfernt, anschließend neu vernäht. Hierdurch kann man, falls gewünscht, gleichzeitig zur Verkleinerung auch eine Straffung durchführen lassen.
Soll die Brust nur gestrafft werden, dann ist die Ausgangssituation (nicht aber unbedingt die OP-Methode) eine andere: Oft ist die Brust zum Beispiel durch eine stärkere Gewichtsabnahme, durch eine Schwangerschaft mit Stillzeit oder auch durch ganz natürliche Alterung erschlafft. Dabei kommt es typischer Weise zu einem sogenannten Hautüberschuss, wobei also im Verhältnis der Hautmantel größer ist als das von ihm eingeschlossene Brustgewebe. Hier wird während der Operation dann vor allem überschüssige Haut entfernt.
Wer zahlt die Brustverkleinerung?
In der Theorie ist die Sache ganz einfach: Die Krankenversicherung zahlt einen Eingriff, wenn eine entsprechende Indikation vorliegt, also eine medizinische Notwendigkeit. Gerade bei der Brustverkleinerung ist es aber im Einzelfall gar nicht so leicht, die verschiedenen Begründungen gegeneinander abzuwägen. Denn: Nicht selten spielen hier sowohl gesundheitliche Gründe als auch ästhetische Wünsche eine Rolle.
Gesundheitliche Kriterien können zum Beispiel bereits länger bestehende Beschwerden sein, die eindeutig auf die Größe und Schwere der Brust zurückzuführen sind. Gerade bei kleinen, zierlichen und/oder sehr schlanken Frauen können überproportional große Brüste zum Beispiel zu Rückenschmerzen bis hin zu Haltungsschäden führen. Auch starke Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich können auf eine im Verhältnis zu große Brustpartie zurückgehen. Weitere Beschwerden durch eine zu große Brust können ständig einschneidende BH-Träger bis hin zu wunden Stellen in diesem Bereich umfassen.
Umgekehrt gibt es aber auch Frauen, die keinerlei gesundheitliche Beschwerden spüren. Sie möchten ihre Brust verkleinern lassen, weil sie finden, dass diese nicht zum optischen Gesamtbild passt. Auch psychosoziale Faktoren können hier mit einfließen: Hänseleien oder auch ständige Blicke auf die auffällig große Brust können auf Dauer belastend werden.
Wer sich für eine Brustverkleinerung interessiert, der sollte sich also erst einmal selbst bewusst werden, welche Gründe hierfür am wichtigsten erscheinen. Anschließend folgt der Besuch bei den zuständigen Fachärzten wie beispielsweise Orthopäden, falls man hier nicht sowieso bereits Patientin ist. Wer sich eine Brustverkleinerung aus ästhetischen Gründen wünscht, kann natürlich sofort einen entsprechenden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie aufsuchen.
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Was passiert genau bei der Brustverkleinerung? – Ablauf, Vor- und Nachsorge
Die Brustverkleinerung oder Bruststraffung wird unter Vollnarkose durchgeführt. Sie kann mehrere Stunden umfassen, danach ist ein stationärer Aufenthalt vorgesehen.
Vor und auch nach der Operation sollte die Patientin einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen beachten. Welche das sind, wird einem von der zuständigen Klinik erklärt – oft auch mit einem ausgehändigten Merkzettel, auf dem alles Wichtige noch einmal genau aufgelistet steht. Ganz wichtig ist der Verzicht auf Alkohol und bestimmte Medikamente, zum Beispiel ASS-haltige Schmerzmittel, die das Blut verdünnen. Wer entsprechende Arzneimittel einnehmen muss, darf diese natürlich nicht einfach absetzen, sondern sollte mit seinem Arzt Rücksprache halten. Auch aufs Rauchen sollte man für einige Zeit vor und nach der Brustverkleinerung verzichten, zumindest kann sich dies günstig auf die Wundheilung auswirken. Besonders wichtig: Nach der Operation ist das behandelte Gewebe sehr empfindlich. Ein Spezial-BH, eventuell in den ersten Tagen plus Verband bzw. Bandagen, sorgt für die nötige Unterstützung. Sport und körperliche Anstrengung sollte man für einige Wochen meiden. Um Infektionen von vorneherein zu verhindern, kann der Facharzt zum Beispiel Antibiotika als Prophylaxe verschreiben. Natürlich gehören auch regelmäßige Kontrolltermine und eventuell das Fädenziehen zur Nachsorge.
Bereits im Vorfeld der Operation entscheidet sich der Arzt für eine geeignete Schnitt-Technik. Hier stehen unterschiedliche Verfahren zur Wahl, die je nach Ausgangssituation, also Größe und Form der Brust sowie dem gewünschten Operationsergebnis ausgewählt werden:
Die T- oder L-Technik beispielsweise wird für deutliche Brustverkleinerungen genutzt. Hierbei setzt der Arzt zunächst einen runden Einschnitt rund um den Brustwarzenhof, anschließend verläuft der Schnitt in Form eine umgekehrten „T“ oder „L“ bis zur unteren Brustfalte. Auf diese Weise kann auch Gewebe von mehr als 500 Gramm je Brustseite entfernt werden. Die Brustwarze wird anschließend nach der Verkleinerung oberhalb ihrer ursprünglichen Position neu platziert.
Für moderate Brustverkleinerungen kann zum Beispiel die Lejour-Technik genutzt werden. Auch hier wird der Brustwarzenhof umrundet, anschließend verläuft die Naht allerdings gerade bis zur Brustumschlagsfalte. Soll in erster Linie eine (kleinere) Bruststraffung durchgeführt werden, dann kann die Peri-Areolare Technik zur Anwendung kommen: Hierbei wird das Gewebe nur über den Brustwarzenhof eröffnet, wodurch später nur wenige oder im besten Fall gar keine Einschnitte bzw. Narben sichtbar sind.
Zum Schluss wird die Brust neu geformt, die Brustwarze wie beschrieben meist weiter oben neu positioniert und die Einschnitte werden vernäht. Anschließend wird die Brust mit einem Spezialverband sowie meist noch Drainagen zum Abfließen der Wundflüssigkeit versorgt. Diese können nach einigen Tagen herausgenommen werden.
Arztgespräch und mögliche Risiken: Das sollte man unbedingt beachten
Vertrauen in die Fähigkeiten und in die Sorgfalt des Arztes sind bei jeder Operation wichtig. Gerade bei Eingriffen, die aus ästhetischen Gründen durchgeführt werden, sollte man hier aber besonders viel Sorgfalt walten lassen. Dazu gehört auch, dass man sich ausreichend Zeit sowohl für die Suche nach einem passenden Arzt als auch für die Entscheidung über die Operation selbst nimmt. Passende Fachärzte werden zum Beispiel vom überweisenden Arzt vermittelt (insbesondere bei medizinisch notwendigen Eingriffen), sie finden sich aber auch unter anderem über die Mitgliederlisten renommierter Fachverbände wie der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland (GÄCD) oder der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (DGPRÄC).
Im persönlichen, unverbindlichen Gespräch besteht Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen. Dabei sollte man auch individuelle Wünsche und Erwartungen sowie natürlich Fragen zur Brustverkleinerung besprechen. Obligatorisch ist auch die Aufklärung über mögliche Risiken. Einige lassen sich durch die Auswahl eines erfahrenen, sorgfältigen Facharztes sowie durch die Mitwirkung bei der Nachsorge deutlich reduzieren. Trotzdem kann es auch bei bestem Vorgehen unter Umständen zu Komplikationen kommen. Hierüber sollte man sich bewusst sein. Zu den Risiken und Komplikationen zählen zum Beispiel Infektionen am behandelten Gewebe, die sich unerkannt gefährlich ausbreiten können, Wundheilungsstörungen mit später deutlich sichtbaren Narben, dauerhafte Empfindungsstörungen wie zum Beispiel Taubheit der Brustwarzen (durch Durchtrennung von Nerven). Auch die Vollnarkose birgt naturgemäß ein gewisses Risiko. Weitere, seltenere und individuelle Risiken werden im Arztgespräch geklärt.
Die Brustverkleinerung ist ein operativer Eingriff zur Verkleinerung oder auch Straffung der weiblichen Brust. Dabei wird überschüssiges Haut- und Fettgewebe mit Hilfe spezieller Schnitt-Techniken entfernt und die Brust anschließend neu geformt. Neben ästhetischen Aspekten können gesundheitliche Gründe für die Verkleinerung vorliegen. Kosten: Ab ca. 5000 Euro, aufwändige Operationen auch deutlich mehr.